Vorschau 52. Amstel Gold Race

Ohne den finalen Cauberg bessere Chancen für die Sprinter?

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Amstel Gold Race 2016 - das Feld am Cauberg | Foto: Cor Vos PRÃœFEN

14.04.2017  |  (rsn) - Mit der zweiten Streckenänderung innerhalb von vier Jahren erhoffen sich die Organisatoren des Amstel Gold Race mehr Spannung. Doch ob die Herausnahme des Caubergs aus dem Finale tatsächlich dafür sorgen wird, wird sich erst am Sonntag erweisen, wenn das einzige niederländische WorldTour-Eintagesrennen in seiner 52. Auflage stattfindet. Nicht nur diverse Sportliche Leiter, auch Top-Favoriten wie Alejandro Valverde (Movistar) gehen davon aus, dass es im Finale weniger spektakulär zugehen wird als in den vergangenen Jahren.

24 Teams zu je acht Fahrern stehen diesmal am Start in Maastricht. Das ist eines weniger als in den vergangenen Jahren. Zu den 18 WorldTour-Mannschaften kommen die sechs Zweitdivisionäre CCC Sprandi, Roompot, Direct Energie, Bardiani-CSF, Sport Vlaanderen und Wanty-Groupe Gobert.

Die Strecke: Bereits 2013 sorgten die Organisatoren um Renndirektor Leo van Vliet mit der Änderung des Finals für Diskussionen. Damals wurde das Ziel um 1,8 Kilometer von der Spitze des legendären Caubergs nach Berg en Terblijt verlegt. Mittlerweile kam man zu dem Schluss, dass angesichts der nur kurzen Distanz den Verfolgern zu wenig Zeit bliebe, um wieder zur Spitze aufzuschließen. Nunmehr sind es vom Bemelerberg, dem letzten der nicht weniger als 35 kurzen, aber giftigen Anstiegen, immerhin noch sieben Kilometer bis zum Zielstrich.

Nach dem Start in Maastricht bleibt dem Feld nicht viel Zeit, um sich einzurollen. Bereits nach neun Kilometern wartet der Slingerberg und von da an gibt es kaum eine flache Passage, auf der man sich erholen könnte - zumal es fast ausschließlich über enge und verwinkelte Straßen geht. Die erste von drei Zielpassagen erfolgt nach bereits 56 Kilometern. Danach geht es auf drei Schleifen, die erste 120 Kilometer lang, die zweite 68 Kilometer und die finale weist nach der dritten und letzten Überquerung des Cauberg noch knapp 17 Kilometer auf.

Die entscheidende Phase des ersten der drei Ardennenklassiker wird knapp 40 Kilometer vor dem Ziel am Eyserbosweg eingeläutet, dem schwersten der zahlreichen Anstiege. Danach werden in schneller Folge Fromberg, Keutenberg, Cauberg und der Geulhemmerberg für weitere Selektionen sorgen, ehe der Bemelerberg den Abschluss der Kletterpartien bildet. Da der Anstieg nicht nur weiter vom Ziel entfernt liegt, sondern auch weniger steil als der Cauberg ist, dürfte es den kletterstarken Klassikerspezialisten schwer fallen, hier die sprintstärkeren Konkurrenten abzuschütteln.

Die Favoriten: Dennoch wird die veränderte Strecke den Kreis der Sieg-Kandidaten nicht wesentlich verändern - das Rennen bleibt mit der Unzahl an Anstiegen auch so für die Sprinter schwer genug. Einen ausgemachten Top-Favoriten gibt es nicht, auch wenn die beiden Belgier Greg Van Avermaet (BMC) und Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) wohl am stärksten einzuschätzen sein dürften. Während der „Ronde“-Gewinner Gilbert das Amstel Gold Race bereits drei Mal gewann (2010,2011, 2014) wartet der Paris-Roubaix-Sieger Van Avermaet noch auf seinen ersten Sieg. In seiner derzeitigen Verfassung ist dem Olympiasieger aber auch der am Sonntag zuzutrauen.

Gleiches gilt für die frühere Amstel Gold-Gewinner wie Titelverteidiger Enrico Gasparotto (Astana), der zudem bereits 2012 - damals noch am Cauberg - erfolgreich war, und Michal Kwiatkowski (Sky/2015), der im März Mailand-Sanremo gewann. Der Pole kann sich im Übrigen ebenso auf seinen Sprint verlassen wie der Australier Michael Matthews (Sunweb), der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida), am Mittwoch Gewinner des Pfeil von Brabant, oder der Franzose Bryan Coquard (Direct Energie).

Gar nicht zufrieden mit der Streckenveränderung zeigte sich Alejandro Valverde (Movistar), dem noch ein Sieg beim Amstel Gold Race fehlt - wogegen er den Flèche Wallonne bereits vier Mal und Lüttich-Bastogne-Lüttich drei Mal gewinnen konnte. Für den Spanier gilt Ähnliches wie für Kwiatkowski: Er kann im letzten Anstieg attackieren, muss aber - im Gegensatz etwa zu Gilbert - auch nicht die Ankunft einer Gruppe fürchten.

Wie Gilbert müssen es seine Teamkollegen Daniel Martin und Petr Vakoc, der Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott) und die Belgier Tiesj Benoot und Tim Wellens (Lotto Soudal) mit vorzeitigen Attacken versuchen. Außenseiterchancen haben Ben Swift, Diego Ulissi und Rui Costa (alle UAE Team Emirates), Michael Valgren (Astana), Überraschungszweiter von 2016, Fabio Felline (Trek-Segafredo), Nathan Haas (Dimension Data) sowie Jay McCarthy vom deutschen Team Bora-hansgrohe.

Das Rennen wird auf Eurosport ab 14.00 Uhr live übertragen. radsport-news.com ist ab 14.45 Uhr im LIVE Ticker dabei.

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