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Keine Lust auf das Feld gehabt | radsport-news.com

Schweizers Aserbaidschan-Tagebuch

Keine Lust auf das Feld gehabt

Von Christoph Schweizer

Foto zu dem Text "Keine Lust auf das Feld gehabt"
Christoph Schweizer (Team Sauerland) als Ausreißer aktiv | Foto: Team Sauerland/VeloImages

06.05.2017  |  Ein guter Tag war das heute in Aserbaidschan - fast. Aber der Reihe nach. Heute mussten 177, zumeist flache Kilometer bewältigt werden. Hierbei sollten wir exakt die gleichen 88,5km raus wie rein fahren. Schon am Start hingen dunkle Wolken in der Luft und verhießen nichts Gutes. Es fing dann auch tatsächlich leicht an zu regnen. Und da hatte ich heute einfach keine Lust drauf - im Feld fahren, um Positionen kämpfen, das Spritzwasser des Vordermannes abbekommen und so - nee, das wollte ich heute nicht. Was bleibt also übrig? Genau, Spitzengruppe!

Direkt vom Start gab es viele Attacken, viele Fahrer dachten heute wohl genau so wie ich! :-P Nach etwa 20km, die zumeist abfallend waren, schaffte ich dann den Sprung in eine 5 Mann Spitzengruppe. Wir konnten unseren Vorsprung zwischenzeitlich auf 5 Minuten ausbauen, doch leider „spürte" man, dass wir nur an der langen Leine gehalten wurden. Trotzdem gaben wir natürlich unser bestes, dem Feld ein Schnippchen zu schlagen und es doch bis ins Ziel zu schaffen. Die Mühen wurden aber auch belohnt und der Himmel zeigte sich gnädig, recht wenig Wasser tropfte auf uns herab. Aber nun war ich ja schonmal in der Gruppe. Und das wollte ich natürlich nutzen.

Während der Etappe gab es zwei Sprintwertungen, die ich beide für mich entscheiden konnte sowie eine Bergwertung, bei der ich Zweiter wurde.

Wir arbeiteten als Gruppe gut zusammen, aber allmählich schmolz der Vorsprung dahin. 25km vor Ziel nahm ein Fahrer aus dem Feld wohl einigen Mut zusammen und fuhr erstaunlich schnell zu uns vor - ich erinnere mich an den Moment, in dem die Zeitnehmer uns 45 Sekunden Vorsprung vor einem einzelnen Fahrer anzeigten, und gefühlt 10 Sekunden später brachte der neue Mitstreiter frischen Wind in unsere Gruppe. Der frische Wind tat zwei Fahrern aber nicht so gut, sodass diese uns alles Gute wünschten und sich von uns verabschiedeten.

Zu viert wehrten wir uns jetzt mit aller Entschlossenheit gegen das Feld, doch etwa 10km vor Schluss gab es kein Entrinnen mehr. Jetzt galt es, schnell umzuschalten, im Windschatten wieder ein paar Körner zu suchen und diese meinem Teamkollegen Felix Intra zu opfern, der ja im Trikot des besten Nachwuchsfahrers unterwegs ist. Nun ja, der Wille war da - doch nach nur 3km im Feld gab es einen großen Sturz, dem ich nicht mehr ausweichen konnte. Außer zwei, drei Schrammen ist mir zwar nix passiert, aber das Feld war natürlich weg. So rollte ich die letzten Kilometer gemütlich ins Ziel.

Felix war zwar auch in den Sturz verwickelt, war aber direkt wieder auf dem Rad, kämpfte sich zurück an die erste Gruppe und verteidigte sein Trikot mit einem 24. Platz. Durch die Stürze hat er jetzt einen direkten Verfolger verloren, morgen auf der Königsetappe müssen wir also „nur“ noch drei Konkurrenten im Zaum halten.

Also, drückt uns die Daumen, dass es morgen wieder ein guter Tag wird - ich melde mich wieder ;-)

Chris

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