Lange Arme sicherten 3. Etappensieg dieser Tour

Kittel: "6 Millimeter zwischen Freude und Enttäuschung"

Foto zu dem Text "Kittel:
Im Moment in Grün - kann es Marcel Kittel (Quick Step Floors) auch bis Paris tragen? | Foto: Cor Vos

07.07.2017  |  (rsn) – Marcel Kittel (Quick Step Floors) hat in seiner Karriere schon ziemlich viel erlebt, einen so knappen Entscheid über Sieg oder Niederlage, wie es am Freitag auf der 7. Etappe der Tour de France der Fall war, aber noch nicht. Gerade einmal sechs Millimeter oder 3/1000 Sekunden hatte der Deutsche nach den 213 Kilometern in Nuits-Saint-Georges Vorsprung und sprach entsprechend vom „engsten Sprintsieg meiner Laufbahn.“

Diesen hatte er neben seinen schnellen Beinen auch seinen langen Armen zu verdanken. „Nur sechs Millimeter haben heute zwischen Freude und Enttäuschung entschieden. Angesichts des knappen Vorsprungs bin ich dankbar für meine langen Arme, die mir beim Tigersprung geholfen haben“, so Kittel.

Dessen dritter Tageserfolg in diesem Jahr stellte für den Erfurter zugleich seinen zwölften Tour-Etappensieg dar, womit er die Bestmarke von Geburtstagskind Erik Zabel egalisierte. “Ich bin glücklich, den Rekord eingestellt zu haben. Ich fahre aber nicht für Rekorde, ich genieße die Momente“, erklärte Kittel, der zudem auch noch ins Grüne Trikot des besten Sprinters schlüpfte. „Am zweiten Ruhetag können wir entscheiden, ob es realistisch ist, das Grüne Trikot ernsthaft in Angriff zu nehmen", sagte der 29-Jährige, der mit 197 Punkten nun 15 Zähler Vorsprung auf den am Freitag schwächelnden Franzosen Arnaud Démare hat.

Kittels Teamchef Patrick Lefevere war nach dem nächsten Coup hellauf begeistert. „Er ist ein Supertalent. Das sind die Momente seines Lebens“, schwärmte der Belgier und scherzte mit Blick auf die Vertragsgespräche: “Jetzt ist er zu teuer. Ich kann ihn nicht mehr bezahlen.“ Lefevere hofft, dass Kittel bei Quick-Step bleibt, allerdings buhlt auch das Katusha--Team mit dem deutschen Hauptsponsor Alpecin um ihn.

Kittel ist in der Form seines Lebens, auch wenn es diesmal viel enger als bei seinen beiden vorangegangenen Erfolgen in Lüttich und am Vortag in Troyes war. Mit bloßem Auge war der Sieger nicht auszumachen. “Ich habe mich gewundert, dass er so spät losgesprintet ist, aber er hat alles richtig gemacht. Er ist superstark", lobte sein früherer Teamkollege John Degenkolb.

Angesichts von Kittels Dominanz in den Sprints macht sich die Konkurrenz aber indes ob des knappen Ausgangs Mut für die kommenden Tagen. „Kittel ist auch nur ein Mensch“, sagte etwa Demare.

Im Moment aber ein verdammt starker.

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