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Unser Zeitfahren als Beispiel, wie man es nicht machen sollte | radsport-news.com

Vuelta-Tagebuch von Nico Denz

Unser Zeitfahren als Beispiel, wie man es nicht machen sollte

Von Nico Denz

Foto zu dem Text "Unser Zeitfahren als Beispiel, wie man es nicht machen sollte"
Nico Denz (letzte Position) im Mannschaftszeitfahren bei der Vuelta | Foto: Cor Vos

19.08.2017  |  Heute geht Sie endlich los, die Vuelta 2017; und zwar mit einem Mannschaftszeitfahren. Unser Team ist nicht unbedingt für seine starken Zeitfahrqualitäten bekannt (was man leider auch heute wieder gesehen hat), aber dennoch sieht unsere Vorbereitung nicht viel anders aus als bei den anderen Teams. Im Vorfeld ist die Diskussion immer groß, wer hinter wem fährt und wie lange die Ablösungen sein sollen.

Der Zeitfahrtag selbst ist gediegen und stressig in einem. Klar, hat man viel Zeit, gerade wenn der Start - was zur Zeit irgendwie in Mode ist - erst nach 18 Uhr stattfindet; aber es ist doch mehr zu tun als man glaubt.

Zunächst einmal wurden mein kanadischer Zimmerkollege Hugo Houle und ich heute Morgen um 6:30 Uhr aus unserem Schönheitsschlaf gerissen. Er durfte direkt mit den Störenfrieden mitgehen für einen morgendlichen Dopingtest, während ich mich wieder umdrehen und weiterschlafen konnte. Ich hatte allerdings schon das Vergnügen Anfang der Woche bei mir zu Hause, hohen Besuch von der Nada zu empfangen, um meine obligatorische pre-Vuelta-Probe abzugeben.

Nach zwei weiteren Stunden im Halbschlaf ging es dann weiter zum Frühstück und einem verspäteten Training. Da der Rundkurs mitten in der Innenstadt war und es sich geradezu als unmöglich gestaltete, im Verkehr die Strecke zu besichtigen, begaben wir uns in der „Mittagspause“ gegen 12:30 auf die nun abgesperrte Strecke. Nach 2,5 Runden ging es wieder zurück ins Hotel für ein kleines Mittagessen und eine kurze Abschlussbesprechung, bevor wir uns dann um 16:15 Uhr in Richtung Start losmachten.

Beim Warmfahren sind zwar alle Mann nebeneinander versammelt, jeder macht aber ein bisschen sein Ding. Und so setze ich gerne meine Kopfhörer auf, um mich mit von mir handverlesenen Songs zu beschallen und, um mich auf die anstehenden Qualen mental vorzubereiten.

Wir haben uns dafür entschieden, dass wir auf dem extrem technischen Stadtkurs von Nimes zu Beginn nur zu fünft durchwechseln, damit unsere Leader nicht nach jeder Kurve im Stil eines Gummibands wieder zum Rest der Gruppe aufschließen müssen und wir uns in den Kurven nicht in die Quere kommen.

So fiel die ehrenwerte Aufgabe auf mich, als Zweitletzter loszufahren. Ich fuhr mir so schon auf den ersten 4km ordentlich einen in den Schuh, da ich nach jeder Kurve wieder voll anlatschen musste, um den Kontakt nicht zu verlieren.

Unser Zeitfahren war alles in Allem ein Beispiel, wie man es NICHT machen sollte. Irgendwie schafften wir es nie, richtig einen ordentlichen Rhythmus zu finden und fuhren uns bei den vielen Kurven immer wieder auseinander, sodass wir mehrmals auf unsere Leader warten mussten.

Ich persönlich fuhr meine letzte Führung in der kleinen Gegensteigung nach der Abfahrt, um dann alleine ins Ziel zu rollen. Für unser Team war das also alles andere als ein gelungener Auftakt und ein klares Zeichen, dass für uns hier noch viel Verbesserungsbedarf besteht.

Morgen steht die einzige richtige Flachetappe der diesjährigen Spanienrundfahrt auf dem Programm. Diese könnte durch den Wind aber durchaus interessant werden…

Ich schau jetzt erstmal, dass ich was zu essen bekomme, da ich nach dem Ziel gleich mit dem Rad zum Hotel weitergefahren bin und noch nichts zwischen die Zähne bekommen habe…

Bis morgen

Euer Nico

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