Vorschau 57. Eschborn - Frankfurt

Sprinter müssen den harten Taunus knacken

Foto zu dem Text "Sprinter müssen den harten Taunus knacken"
Rick Zabel, Alexander Kristoff und John Degenkolb (von links) standen 2017 in Frankfurt auf dem Podium. | Foto: Cor Vos

30.04.2018  |  (rsn) - Lüttich-Bastogne-Lüttich markiert bisher den Abschluss der großen Frühjahrsklassiker. Geht es nach dem Renn-Organisator ASO, soll Eschborn - Frankfurt künftig diese Rolle zufallen. Nachdem die ASO im vergangenen Jahr den hessischen Frühjahrsklassiker übernommen hat, lautet das erklärte Ziel, Eschborn - Frankfurt in den Rang eines der bedeutendsten Eintagesrennen zu hieven und es als quasi letzten Akt der Frühjahrssaison zu etablieren.

21 Teams, eins mehr als im vergangen Jahr, werden am 1. Mai bei der 57. Auflage des deutschen Traditionsrennens am Start stehen, das seit 2017 zudem den WorldTour-Status aufweist. Zehn davon gehören der ersten Division des Radsports an, darunter auch die heimischen Mannschaften Bora-hansgrohe und Sunweb sowie das mit einer Schweizer Lizenz ausgestatteten Katusha-Alpecin-Team.

Die Strecke: Um den Klassikercharakter stärker hervorzuheben, haben die Planer die Strecke des diesmal 212,5 Kilometer langen Rennens deutlich schwerer gestaltet. Nach Angaben der Veranstalter müssen die Fahrer auf dem Weg von Eschborn durch den Taunus und in die Bankenmetropole Frankfurt hinein 3.500 Höhenmeter bewältigen. Den Anfang der Kletterpartie macht wieder der Feldberg, dessen Anstieg über elf Kilometer eine durchschnittliche Steigung von 4,8 Prozent aufweist und dessen Gipfel nach 55 Kilometern erreicht wird. Hier spätestens dürfte sich die Gruppe des Tages formiert haben, auf die das Feld in der Folge Jagd machen wird.

Nach dem mit 833 Metern höchsten Punkt des Rennens müssen auf den folgenden Taunus-Schleifen in kurzen Abständen dreimal der Ruppertshainer Berg (1,3 km, 8,6 %), sogar viermal der berüchtigte Mammolshainer Stich (2,3 km, 8,2 %) sowie zweimal die wieder ins Programm genommene Billtalhöhe (2,6 km, 6,2 %) unter die Räder genommen werden. Nach der letzten Überfahrt über den Mammolshainer folgen noch rund 40 abfallende und dann flache Kilometer in Richtung Ziel, vor dem die Organisatoren noch ein letztes Hindernis eingebaut haben.

Ehe es nämlich auf den dreimal zu befahrenden Rundkurs um die Alte Oper geht, wartet in Sachsenhausen noch der 1,5 Kilometer lange, leicht ansteigende Hainer Weg, wo sich bis 2001 das Ziel befand. Hier bietet sich entschlossenen Ausreißern nochmals eine Chance, auch die letzten Sprinter loszuwerden, ehe nach der ersten Zieldurchfahrt an der Alten Oper noch zwei kurze Runden auf dem drei Kilometer langen Innenstadtkurs folgen.

Die Favoriten: Die letzten drei Ausgaben des Rennens auf dem alten, etwas leichteren Parcours, gingen an Alexander Kristoff (UAE Team Emirates). Doch der Europameister hält den neuen Kurs für zu schwer, um einen vierten Sieg folgen lassen zu können. Es scheinen viele Szenarien möglich zu sein, so dass die Favoritenliste lang ist und trotzdem kaum vollständig sein kann.

Reine Sprinter wie Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) dürften es schwer haben, Top-Favoriten sind daher endschnelle Männer, die gut über die Taunus-Anstiege kommen - zum Beispiel: Michael Matthews (Sunweb), aber auch Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) oder Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) und Nacer Bouhanni (Cofidis). Aus deutscher Sicht wohl am aussichtsreichsten: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).

Den bergfesten Sprintern werden es einige Angreifer schwer machen wollen. Für den Sieg aus einer möglichst kleinen Gruppe, die sich möglicherweise am Hainer Weg noch einmal teilt, sind Tony Gallopin (Ag2r La Mondiale), Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe), Simon Spilak (Katusha-Alpecin), Tom-Jelte Slagter (Dimension Data) oder Enrico Gasparotto (Bahrain-Merida) aussichtstreiche Kandidaten. Doch die Liste möglicher Sieger scheint unendlich. Für Spannung hat man in Frankfurt mit dem neuen Kurs diesbezüglich also schon mal gesorgt.

Die Teams: Ag2r La Mondiale, Aqua Blue Sport, Bahrain-Merida, Bora-hansgrohe, CCC Sprandi Polkowice, Cofidis, Dimension Data, Fortuneo-Samsic, Gazprom Rusvelo, Katusha-Alpecin, Lotto Soudal, Nippo-Vini Fantini Europa Ovini, Quick-Step Floors, Roompot Nederlandse Loterij, Sport Vlaanderen Baloise, Sunweb, Trek-Segafredo, UAE Team Emirates, Verandas Willems Crelan, Wanty Groupe Gobert, WB Aqua Protect Veranclassic

Das Rennen live: Vom Start weg ab 12:00 Uhr ist das Rennen live im HR-Fernsehen zu verfolgen - und natürlich hier auf radsport-news.com im Live-Ticker.

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