Stimmen zur 19. Tour-Etappe

Alaphilippe: “Gelb ist für mich jetzt nicht mehr möglich“

Foto zu dem Text "Alaphilippe: “Gelb ist für mich jetzt nicht mehr möglich“"
Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

26.07.2019  |  (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 106. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie wenige Minuten nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.

Egan Bernal (Ineos / Gelbes Trikot / France TV):
Ich kann nicht viel sagen, über das, was passiert ist. Ich habe attackiert und alles lief gut, bis sie mir sagten, ich solle aufhören. Ich wollte aber nicht aufhören und habe `nein` gesagt, `nicht jetzt`. Aber dann sagten sie, dass das Rennen vorbei sei. Als sie mir sagten, dass ich das Gelbe Trikot hätte, konnte ich es gar nicht glauben. Ich bin sehr glücklich. Der Moment, als man mir sagte, dass das Rennen vorbei sei, war schon sehr bizarr, weil wir eben nicht wussten, was passiert war. Was aber zählt ist, dass ich das Gelbe Trikot habe. Als ich das Gelbe Trikot und den Löwen bekam, hätte ich am liebsten geweint. Das heute war ein großer Schritt, aber wir haben noch nichts gewonnen.

Ralph Denk (Bora – hansgrohe / Teamchef /ARD): Ja, die Entscheidung ist auf jeden Fall nachvollziehbar. Wenn man die Bilder sieht, es liegt Schnee, Schlamm auf der Strecke. Es wäre zu gefährlich gewesen, den Berg mit 80 runterzufahren und man hat ja eine ganz gute Lösung gefunden, dass man die Zeit oben am Col d`Iseran nimmt. Wenn ich die Jury wäre, würde ich heute keine Bonifikation vergeben. Wieder eine tolle Leistung von Emanuel, aber auch von Gregor Mühlberger ganz stark, er war fast den ganzen Col d`Iseran bei ihm dabei. Von daher, alles richtig gemacht. Jetzt gibt es morgen die große Finalschlacht. Morgen wird noch einmal jeder alles in die Waagschale schmeißen, was noch da ist. Das wird auch Emanuel machen. Das Podium ist nicht weit weg, die Motivation wird da sein und die Beine entscheiden.

Servais Knaven (Ineos / Sportlicher Leiter / NOS):
Ich habe gemischte Gefühle. Ich bin zufrieden, dass Egan Gelb hat. Aber wir hätten mehr Zeit herausfahren können. Der morgige Tag wird noch mal sehr schwer. Ich bin froh, dass wir Zeit haben herausfahren können, aber die Fahrer waren bereit, der Konkurrenz noch mehr Ohrfeigen zu verteilen.

Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step / France2): Ich denke nicht, dass Gelb jetzt noch möglich ist für mich. Ich wurde von Fahrern besiegt, die stärker sind als ich. So ist es nun mal. Ich habe es kommen sehen, aber alles gegeben. Deshalb mache ich mir keine Vorwürfe. Es war ein Traum, das Gelbe Trikot zu tragen und ich hatte es viel länger als gedacht. Natürlich fing ich an zu träumen, aber wirklich an das Gelbe Tirkot geglaubt habe ich nicht.

Yoann Offredo (Wanty-Gobert / France TV):
Wir waren natürlich enttäuscht, dass die Etappe abgebrochen wurde. Für die Zuschauer, die extra hierhergekommen sind, ist es natürlich schade. Das stimmt, es ist gewissermaßen eine Katastrophenetappe für uns Franzosen. Ich habe selten auf dem Rad geweint oder Leute weinen gesehen. Aber als ich Thibaut eingeholt habe – ich war auch abgehängt - war ich tief bewegt, als ich ihn weinen sah. Da geht einem alles Mögliche durch den Kopf. Die ganzen Anstrengungen im Vorfeld, die ganzen Opfer. Er war in der Form seines Lebens: jetzt oder nie hätte er die Tour gewinnen können. Seine Teamkollegen haben auch geweint, es fiel mir richtig schwer, ich war ja auch mal sein Teamkollege.

Marc Madiot (Groupama-FDJ/ Teamchef / France TV): Ich bin überzeugt, dass wir das Zeug haben, eines Tages die ganz Großen herauszufordern und ein großes Ding zu holen. Aber dazu muss alles klappen. Thibaut hat eine Läsion von einem Stoß, den er vor 48 Stunden abgekriegt hat. Er hat versucht einem Sturz auszuweichen und hat sich am Lenker gestoßen. Erst hat man nichts von der Schwere gemerkt. (…) Aber gestern nach der Etappe hat man es dann gemerkt. Er hatte Probleme die Treppen hochzusteigen, zu gehen und hatte schon Probleme zu treten am Ende des Galibiers. Am Anfang der Etappe waren wir noch zuversichtlich, aber dann hat er es uns mitgeteilt und es war uns schnell klar, dass es nicht gehen würde. Wir werden zurückkommen. Thibaut ist ein Fahrer mit einer überdurchschnittlichen mentalen Stärke.

Peter Sagan (Bora - hansgrohe / Grünes Trikot / Le Tour):
Es war ein ganz anderes Rennen als erwartet und wir haben einen neuen Leader. Es gibt keinen Grund, warum wir bei dem Wetter mit Regen, Hagel und so viel Schlamm auf der Straße unser Leben riskieren sollten. Gestern hatten wir schon Gewitterschauer am Ende der Etappe. Heute waren die Bedingungen noch schlechter. Die Organisatoren haben ihr Bestes gegeben.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2020Video-Rückblick: Bernals Weg zum Tour-Triumph

(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1

18.02.2020Tour-Sieger Bernal gewinnt Laureus World Sports Awards

(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer

04.12.2019Van Aert: “Als würde ich bei lebendigem Leib brennen“

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I

15.11.2019Wetter-Wahnsinn bei Giro, Tour und WM

(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.

24.10.2019Mitchelton - Scott: Vier Tour-Etappensiege als Saison-Highlights

(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p

08.09.2019Van Aert sitzt erstmals seit Tour-Aus wieder auf dem Rad

(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou

06.09.2019Van Aert: OP-Fehler verlängerte die Zwangspause

(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora

16.08.2019Bardet wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten

(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem

02.08.2019Van Aert: Nach zwei Operationen vor langer Rehabilitation

(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

02.08.2019Deceuninck - Quick-Step: Tour-Rückblick im Video

(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt

01.08.2019Greipel: “Die schlechteste Tour meiner Karriere“

(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)