RSN Rangliste, Platz 32: Tony Martin

In neuer Rolle ein wertvoller Teil der Mannschaft

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "In neuer Rolle ein wertvoller Teil der Mannschaft "
Tony Martin (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

12.12.2019  |  (rsn) – Auch wenn individuelle Erfolge rar blieben, so hat sich der Wechsel von Tony Martin zu Jumbo – Visma doch gelohnt. Denn der 34-Jährige, vom niederländischen Rennstall als routinierter Helfer für die Kapitäne verpflichte, trug in seiner neuen Rolle nicht unwesentlich zu der beeindruckend starken Saison von Jumbo - Visma bei.

“Die Bilanz fällt durchweg positiv aus. Das Team hat mir komplett das Umfeld geboten, das ich mir für 2019 erhofft habe. Ich habe mich als Fahrertyp anders positioniert, sprich mich eher in Helferdienste gestellt habe. Trotzdem konnte ich auch die treibende Kraft im Mannschaftszeitfahren sein und die Funktion des Road Captains übernehmen. Das war neu für mich, hat aber sehr gut geklappt. Die Saison war für das ganze Team extrem erfolgreich. Ich bin sehr, sehr zufrieden“, bilanzierte Martin gegenüber radsport-news.com.

In der Helferrolle fand Martin sich sehr schnell zurecht, auch weil er auch in den vergangenen Jahren nicht nur auf eigene Ergebnisse gefahren ist. “Das entspricht meinem Charakter und Fahrertyp, auch andere zu unterstützen. Das war früher nicht anders. Trotz meiner Einzelerfolge habe ich mich auch immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, oftmals auch für die Sprinter. Die Erfolge der Kapitäne verbuche ich auch als Teil eines eigenen Erfolges, weil ich denke, dass ich ein wertvoller Teil der Mannschaft bin. Das motiviert mich total“, sagte der Wahl-Schweizer.

Allerdings hätten “die Einzelerfolge ein bisschen gefehlt“, wie Martin zugab. Denn abgesehen von seinem neunten nationalen Zeitfahrtitel sprang für den viermaligen Weltmeister kein Einzelsieg in der abgelaufenen Saison heraus. Mit Rang drei im Kampf gegen die Uhr der Valencia-Rundfahrt (2.1) und im Prolog zur ZLM Toer sowie den Plätzen vier und fünf in den Zeitfahren der Tour de Romandie zeigte Martin allerdings, dass mit ihm im Kampf gegen die Uhr noch immer zu rechnen ist.

Allerdings hatte sich Martin bei der WM in Yorkshire in seiner Paradedisziplin mehr als nur Rang neun ausgerechnet. Dass nicht besser lief, lag vor allem an einem schweren Sturz bei der Vuelta a Espana. “Gerade die WM am Ende der Saison hatte ich als Highlight ausgeschrieben. Ich denke, ich war auf einem guten Weg. Natürlich kam der Sturz bei der Vuelta dazwischen und hat mich komplett zurückgeschmissen. Da hatte ich mir schon die Medaillenplätze erträumt. Trotz des Sturzes war ich, was die Zeit angeht, nicht so weit weg. Das lässt mich für die WM im nächsten Jahr hoffen“, gab sich Martin optimistisch.

Der Sturz konnte aber nicht die erfreulichen Vuelta-Nachrichten überlagen, denn zum Gesamtsieg von Primoz Roglic trug auch Martin sein Scherflein bei. “Da ein wertvoller Teil der Mannschaft gewesen zu sein, war für mich wichtig und hat mir mental viel Rückenwind für den Winter gegeben“, betonte er.

Ein weiteres Highlight war der Sieg im Mannschaftszeitfahren der Tour de France, auch wenn die für ihn nach einer Rangelei auf dem Rad mit dem Briten Luke Rowe (Ineos) nach der 17. Etappe beendet war. “Das hat für mich persönlich alles überstrahlt“, so Martin über den Coup von Brüssel am zweiten Tag der Frankreich-Rundfahrt.

Geht es nach Martin, so soll es in 2020 ähnlich erfolgreich laufen wie die zurückliegende Saison. Vor allem erhofft er sich im WM-Zeitfahren, in den Kampf um die Medaillen erfolgreich eingreifen zu können. “Laut den Berichten wird der Kurs relativ flach sein“, begründete er seine Zuversicht. Zudem wünscht er sich für sein Team das Gelbe Trikot des Toursiegers - und dazu seinen Teil dazu beitragen zu können. “Ich hoffe, dass ich bei der Tour de France dabei sein werde. Für mich wäre es ein neues Highlight, am Ende mit dem Team das Gelbe Trikot gewinnen zu können. Wir waren in diesem Jahr mit Rang drei nicht so weit weg. Aber Gelb mit nach Hause nehmen zu können, das wäre etwas Besonderes“, schloss er.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

19.05.2024Bennett komplettiert Gesamterfolg in Dünkirchen mit Tagessieg

(rsn) - Vier Etappensiege, ein zweiter sowie ein dritter Platz und damit der deutliche Sieg in der Gesamtwertung: Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) hat den Vier Tagen von Dünkirchen seinen Ste

19.05.2024Vollering vollendet mit Solosieg ihr Spanien-Triple

(rsn) - Mit einem Sieg auf der 4. und finalen Etappe der Burgos-Rundfahrt der Frauen fixierte Demi Vollering (SD Worx – Protime) den Gesamtsieg in eindrucksvoller Manier. Die Niederländerin attacki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)