In den Pyrenäen Rückstand auf Cavendish halbiert

Macht Matthews den Kampf um Grün doch noch spannend?

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Macht Matthews den Kampf um Grün doch noch spannend?"
Michael Matthews (BikeExchange, li.) wurde hinter Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious) Dritter der 16. Etappe der Tour de France. | Foto: Cor Vos

13.07.2021  |  (rsn) – Mit einem beruhigenden Polster von 72 Zählern auf seinen nächsten Verfolger Michael Matthews (BikeExchange) in der Punktewertung der Tour de France ging Mark Cavendish (Deceuninck – Quick Step) in die 16. Etappe. Der 169 Kilometer lange Abschnitt von El Pas de la Casa unterhalb von Andorra nach Saint-Gaudens war mit drei höheren Bergen im mittleren Teil der Etappe wie geschaffen für eine Ausreißergruppe, dafür aber weniger für Sprinter. Doch sowohl Matthews als auch der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain – Victorious) sagten dem Briten nochmals den Kampf an und mischten in der Fluchtgruppe mit.

Zwar konnten sie am Sieg des Österreichers Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) nicht mehr rütteln, aber als Zweiter (Colbrelli) und Dritter (Matthews) holten die beiden wichtige Punkte im Ziel, nachdem sie bereits zuvor am Zwischensprint gegenüber Cavendish Boden gut gemacht hatten. So halbierte Matthews auf der Pyrenäenetappe seinen Rückstand gegenüber dem Träger des Grünen Trikots von 72 auf 37 Punkte.

"Ich bin jetzt näher, aber noch nicht nahe genug. Mark hat noch zwei Sprintmöglichkeiten", bilanzierte Matthews, der damit zu rechnen scheint, dass Cavendish sich seine Tour-Etappensiege 35 (in Libourne) sowie 36 (in Paris) holen wird. "Wenn das so eintrifft, dann sind es nochmals 100 Punkte, die er dort holt. Wenn das so ist, dann war meine Arbeit nichts wert", erklärte der dreimalige Etappensieger und Gewinner der Punktewertung von 2017.

"Ich bin aber ein Kämpfer und ich werde bis Paris weiterkämpfen", fügte der 30-Jährige an. Der schnelle Mann aus Canberra zeigte auf der schweren 16. Etappe wieder einmal seine Bergfestigkeit und überraschte wie auch sein Kontrahent Colbrelli in der Fluchtgruppe. Im Finish jagte der Italienische Meister noch an Matthews vorbei, was den Australier noch drei Zähler kostete.

"Ich habe meinen Sprint leider ein wenig zu früh angezogen. Es war noch ein Fahrer von Cofidis vor uns und den wollte ich zurückbringen. Auf der Linie huschte dann Colbrelli noch vorbei", erzählte Matthews, der noch seinem ersten Etappensieg bei dieser Tour hinterherjagt. Durch den frühen Angriff von Konrad, den am Berg niemand kontern konnte, ging es für das Duo erneut nicht um den so prestigeträchtigen Erfolg, von dem beide noch träumen.

Colbrelli: "Ich habe alles versucht"

"Wir waren zu acht, als Konrad attackierte. Ich dachte nicht, dass sich das für ihn ausgeht. An den Steigungen habe ich mich nicht so gut gefühlt und so musste ich hoffen, dass alles wieder zusammenkommt. Doch am Ende blieb einer vorne", trauerte Matthews der Chance auf den Tagessieg etwas nach. Trotzdem war er mit seinem Einsatz und der Punkteausbeute ganz zufrieden.

Ganz im Gegensatz zu Colbrelli, der zum zweiten Mal bei dieser Tour auf einer Bergetappe auf dem Tagespodium landete. Mit Ausnahme von Rang fünf in Pontivy am dritten Tag schaffte er es im Massensprint kein einziges Mal in die Top Ten. Auch deshalb trennen ihn 85 Punkte von Cavendish, was den Kampf um Grün für den Bahrain-Sprinter wohl noch aussichtsloser macht.

"Ich habe heute alles versucht, um die Etappe zu gewinnen. Dann Zweiter zu werden, stellt mich nicht zufrieden. Ich habe aber alles probiert und das war heute nicht genug", zog der Mann vom Gardasee ein unzufriedenes Tagesresümee. Noch immer wartet der in diesem Jahr so stark fahrende Colbrelli auf den ersten Grand-Tour-Tageserfolg seiner Karriere: "Ich fahre bei der Tour sehr konstant, am Ruhetag konnte ich mich dazu gut erholen. Heute war es die richtige Etappe, um in die Fluchtgruppe zu gehen. Aber am Ende war eben ein Fahrer stärker als ich“, fügte er an.

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