Lotto-Soudal- Neuzugang hofft auf frühen Flow

Selig: “Wir wollen schon bei der Saudi Tour in Topform sein“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Selig: “Wir wollen schon bei der Saudi Tour in Topform sein“"
Rüdiger Selig (Lotto Soudal) | Foto: Lotto Soudal / Tom Peeters

18.01.2022  |  (rsn) – Seit knapp drei Wochen trägt Rüdiger Selig das Trikot von Lotto Soudal, das er nach sechs Jahren gegen das von Bora – hansgrohe eingetauscht hat. Seine bisherigen Eindrücke von dem belgischen Team sind durchweg positiv. "Hier leben alle für den Radsport. Man hat das Gefühl, dass sich jeder seinen Kindheitstraum erfüllt. Es ist ein extrem professionelles Team, man verspürt viel Energie“, sagte Selig zu radsport-news.com.

Verpflichtet wurde der routinierte Anfahrer, um Caleb Ewan zu noch mehr Siegen zu verhelfen. Dessen Sprintzug um Jasper De Buyst und Roger Kluge habe zwar in der Vergangenheit schon gut funktioniert. "Aber ab und an haben auch ein, zwei Mann gefehlt“, so Selig. Diese Lücke soll er gemeinsam mit dem ebenfalls von Bora – hansgrohe verpflichteten Michael Schwarzmann schließen.

Nach den ersten Trainingseinheiten deutet sich auch schon an, wie Ewans Sprintzug aufgebaut sein könnte. "Wenn es im Finale schwer wird, dann wird vermutlich Jasper De Buyst der letzte Mann sein, ich dagegen bin es wohl in den flachen Finals.“ Der 1,88 Meter große und kräftig gebaute Selig hält das für eine logische Entscheidung: "Jasper ist zehn Kilogramm leichter als ich, kommt deutlich besser über die Berge. Und es geht für mich auch nicht darum, zwingend der letzte Mann sein zu müssen. Was bringt es, wenn ich schon ’grau‘ bin, bis es ins Finale geht, weil es zuvor für mich schon zu schwer war?

Frühe Siege sind mit Blick auf die WorldTour-Lizenz wichtig

Angetan zeigte sich der 32-Jährige vom Training seines Teams. "So eine hohe Intensität hatte ich in dieser Jahreszeit noch nie. Man merkt, dass die Belgier schon früh im Jahr in Topform sein müssen wegen der Klassiker“, berichtete Selig. Dabei will Lotto Soudal praktisch vom ersten Rennen an erfolgreich sein. “Wir sollen etwa schon bei der Saudi Tour Anfang Februar in Topform sein und um Siege fahren. Vielleicht kommen wir dann direkt in einen Flow“, berichtete Selig, der in Saudi Arabien sein Saisondebüt geben wird.

Frühe Erfolge sind für Lotto Soudal gerade in diesem Jahr enorm wichtig, geht es doch darum, sich die WorldTour Lizenz über die Saison 2022 hinaus zu sichern. "Das ist schon ein Thema im Team, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es mit Angst besetzt ist, vielmehr gibt es Zusatzmotivation“, erklärte Selig.

Deshalb sehe auch niemand die beiden deutschen Neuzugänge als teaminternen Kontrahenten im Kampf um Plätze in den Rennaufgeboten oder speziell im Sprintzug. "Wir sind keine Rivalen. Hier ziehen alle an einem Strang, das spürt man. Alle wissen, worum es geht – nämlich um die eigene sportliche Zukunft - und dass man nur voneinander profitieren kann“, betonte Selig.

Bei den Klassikern will sich Selig für den Giro und die Tour empfehlen

Auch der langjährige Bora-Profi erhofft sich durch den Tapetenwechsel einen nochmaligen Leistungssprung. Mit seinen aktuellen Werten ist Selig schon “sehr zufrieden.“ Grund für seine gute Verfassung sei auch das individuelle Trainingsprogramm. "Das Training an sich ist schon sehr abwechslungsreich gestaltet, dazu hat wirklich jeder Fahrer seinen eigenen Plan. Nicht alle Rundfahrer, Sprinter oder Klassikerfahrer trainieren gleich. Jeder hat ein anderes Grundprogramm“, berichtete Selig weiter.

Nach der Saudi Tour wird er vermutlich bis Anfang April alle Rennen gemeinsam mit seinem Sprint-Kapitän Ewan bestreiten. Nur hinter Mailand-Sanremo steht noch ein Fragezeichen. "Ich bin das Rennen erst einmal gefahren und das Finale liegt mir nicht so wirklich“, sieht sich Selig nicht zwingend am Start des ersten Monuments des Jahres.

Offen ist auch noch, ob Selig beim Giro und bei der Tour an Ewans Seite fahren wird. "Mein Rennkalender steht erst bis Anfang April, in dieser Zeit testen wir den Leadout. Dann muss man schauen, ob ich mich bewährt und für große Aufgaben empfohlen habe. Vielleicht wird es Giro und Tour, vielleicht auch nur eine Rundfahrt von beiden“, so Selig abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.02.2022Ballerstedt bei der Saudi Tour: Gestürzt, gelernt, befördert

(rsn) – Auf seinen schweren Sturz hätte Maurice Ballerstedt zwar gerne verzichtet. Doch ansonsten hatte der 21-Jährige beim Profidebüt keinen Grund zur Klage. Sein Team Alpecin – Fenix war mit

07.02.2022Sportwashing oder Aufbruch in eine freiere Welt?

(rsn) - Warum setzt nun auch Saudi-Arabien auf den Radsport? Zum zweiten Mal wurde die Saudi Tour ausgetragen. Auch andere hochkarätige Sport-Events sollen in den nächsten Jahren in dem Wüstenstaat

06.02.2022Radsport als Image-Vehikel und Treiber des Wandels

(rsn) - Warum setzt nun auch Saudi-Arabien auf den Radsport? Zum zweiten Mal wurde die Saudi Tour ausgetragen. Auch andere hochkarätige Sport-Events sollen in den nächsten Jahren in dem Wüstenstaat

06.02.2022Highlights der Schlussetappe der Saudi Tour im Video

(rsn) – Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) hat die Schlussetappe der Saudi Tour im Massensprint für sich entschieden und damit seinen zweiten Tagessieg im Verlauf der Rundfahrt errungen. De

05.02.2022Groenewegen erhöht zum Abschluss seine Quote

(rsn) – Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) hat die fünfte und letzte Etappe der Saudi Tour im Massensprint für sich entschieden und damit seinen zweiten Tagessieg im Verlauf der Rundfahrt

05.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 5. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

04.02.2022Denz und der DSM-Sprintzug: “Wir würfeln durch“

(rsn) - Die Saudi Tour ist für viele Teams eine Art Versuchslabor. Neue Fahrer müssen in die Systeme integriert werden. Die bisherigen Sprintetappen boten daher ein Experimentierfeld vor allem für

04.02.2022Highlights der 4. Etappe der Saudi Tour im Video

(rsn) - Nachdem Teamkollege Caleb Ewan bereits den Auftakt der Saudi Tour (2.1) für sich hatte entscheiden können, zog Maxim Van Gils (Lotto Soudal) auf der Königsetappe nach. Mit einem beeindrucke

04.02.2022Van Gils stürmt mit erstem Profisieg ins Grüne Trikot

(rsn) - Maxim Van Gils (Lotto Soudal) hat mit seinem ersten Profisieg das Grüne Trikot der Saudi Tour (2.1) übernommen. Der 22-jährige Belgier setzte sich auf der 4. Etappe über 149,3 Kilometer vo

04.02.2022Highlights der 3. Etappe der Saudi Tour im Video

(rsn) Dylan Groenewegen hat am dritten Tag der Saudi Tour (2.1) seinen ersten Sieg im Trikot von BikeExchange - Jayco eingefahren. Der 28-jährige Niederländer holte sich die 3. Etappe über 181,2 K

04.02.2022Aldag macht nicht alles neu, aber vieles anders

(rsn) - Rolf Aldag will Bora - hansgrohe mit der Neuausrichtung auf Siege im Gesamtklassement fest an der Spitze der Profiteams etablieren. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Lennard Kämna zu. Der Rund

04.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersicht

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)