Ire gewinnt die 3. Vuelta-Etappe

Bennett ist dank Bora auch in Breda der Beste

Foto zu dem Text "Bennett ist dank Bora auch in Breda der Beste"
Sam Bennett (Bora - hansgrohe) hat die 3. Etappe der Spanien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

21.08.2022  |  (rsn) – Auch im zweiten Massensprint der 77. Vuelta a Espana war Sam Bennett (Bora – hansgrohe) nicht zu schlagen. Nach 193 Kilometern der 3. Etappe rund um Breda verwies der Ire wie am Vortag den Dänen Mads Pedersen (Trek – Segafredo) auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Brite Daniel McLay (Arkéa – Samsic), gefolgt vom Franzosen Bryan Coquard (Cofidis) und derm Schweizer Fabian Lienhard (Groupama – FDJ). Der Italiener Edoardo Affini (Jumbo – Visma) übernahm die Gesamtführung vom seinem Teamkollegen Mike Teunissen.

Nach einer bisher enttäuschend verlaufenen Saison hatten bei der Spanien-Rundfahrt wohl nur die wenigsten mit ihm gerechnet, doch schon nach seinem Sieg in Utrecht war Bennett der Mann, auf den alle Konkurrenten schauten. "Es war ziemlich schwer, weil viele Fahrer um unser Rad gekämpft haben. Es gab ein paar schwierige Momente, um Dannys Rad zu halten. Es war ein harter Kampf", blickte der Tagessieger auf die letzten Kilometer zurück. Bennett konnte sich jedoch am Hinterrad seines niederländischen Anfahrers behaupten und zu seinem dritten Saisonsieg sprinten.

Sowohl van Poppel als auch die anderen beiden Sprinthelfer bei Bora – hansgrohe erhielten von Bennett im Ziel-Interview ein Extralob. "Jonas ist den ganzen Tag im Wind gefahren - ein großes Dankeschön für seinen Einsatz. Im Finale kam er, obwohl er den ganzen Tag gearbeitet hatte, zurück und ist nochmal eine große Führung gefahren“, hob der Sprint-Kapitän Jonas Koch hervor, ehe er auch seinen Landsmann Ryan Mullen lobte: “Danach hielt Ryan uns vorn – er hat so viel Wind weggenommen“, meinte der 31-Jährige.

Van Poppel wieder eine Anfahrer-Klasse für sich

Die wohl beeindruckendste Leistung im Bora-Zug lieferte aber van Poppel. “Dann kam Danny ... das war Masterclass", strahlte Bennett. Der 27-Jährige, der noch als Zehnter ins Ziel kam, hatte seinen Kapitän auf der linken Straßenseite am sprintenden Peloton vorbeigelotst, so dass dieser selbst antreten und zum Sieg fahren konnte.

Weniger gut gelang die Vorbereitung von Pascal Ackermanns UAE Team. Sein Anfahrer Juan Sebastian Molano musste viel zu früh in den Wind; gleiches galt dann auch für den Deutschen, der chancenlos war und Neunter wurde. John Degenkolb (DSM) konnte im Gegensatz zum Vortag nicht unter die besten Zehn fahren. Der Routinier wurde 16..

Der Gesamtführende Teunissen musste vier Kilometer vor dem Ziel in den Wind. Seine Mannschaft hatte beschlossen, dass nach Gesink und Teunissen Affini das Rote Trikot übernehmen sollte. Der Italiener kam auf Rang 20 ins Ziel; die Summe seiner Tagesplatzierungen ist die kleinste eines Fahrers seiner Mannschaft, so dass Affini neuer Spitzenreiter ist.

Julius van den Berg (EF Education – EasyPost) war wie am Samstag als Ausreißer unterwegs. Bei der einzigen Bergwertung des Tages wurde er Zweiter und verteidigte so das Bergtrikot erfolgreich. Das Nachwuchstrikot bleibt auf den Schultern von Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), Bennett baute seine Führung in der Punktewertung aus. Auch im Mannschaftsklassement gab es keine Veränderungen: Jumbo – Visma bleibt an der Spitze.

So lief das Rennen:

Wie schon am Vortag attackierte van den Berg vom Start weg, diesmal aber erhielt der Niederländer allerdings mehr und schlagkräftigere Begleitung. Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Jan Bakelants (Intermarché – Wanty – Gobert), José Herrada (Cofidis), Ander Okamika (Burgos – BH), Pau Miquel (Kern – Pharma) und Mikel Iturria (Euskaltel – Euskadi) schlossen sich dem Träger des Bergtrikots an und bildeten die Gruppe des Tages.

Nach 55 Kilometern kam der Kanadier Michael Woods (Israel – Premier Tech) schwer zu Fall und musste das Rennen aufgeben. Der maximale Abstand zwischen Ausreißern und Feld – das die Gefahr der starken Gruppe erkannte und zeitig reagierte - betrug derweil drei Minuten.

60 Kilometer vor dem Ziel gewann De Gendt die einzige Bergwertung des Tages. Am 300 Meter langen und 3,3 Prozent steilen Rijzendeweg (4.Kat.) war der Belgier schneller als van den Berg, der sich einen Punkt und sicherte und somit sein Bergtrikot für einen weiteren Tag verteidigte.

De Gendt holte sich 20 Kilometer vor dem Ziel auch den Zwischensprint. Danach ließ der Flame sich ins Feld zurückfallen, das nur noch 20 Sekunden hinter den Ausreißern lag. Neun Kilometer später war es auch um die restlichen Ausreißer geschehen.

Die Sprinterteams kontrollierten die letzten Kilometer, ehe Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) den Sprint für Ackermann an. Der Deutsche war aber viel zu früh im Wind und resignierte, als er sah, dass die Konkurrenten überholte . Auf der linken Straßenseite zog dagegen van Poppel mit Bennett nach vorne und lancierte seinen Kapitän perfekt. Bennett hatte so keine Mühe, sich deutlich gegen Pedersen und McLay durchzusetzen.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.11.2022Mas will es bei der Vuelta künftig besser machen

(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018

14.09.2022Ackermann: In Vuelta-Schlusswoche auf “extrem hohen Level“

(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-

13.09.2022“Leute haben ein Erinnerungsvermögen von 48 Stunden“

(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h

12.09.2022Leitet Evenepoel die Grand-Tour-Trendwende ein?

(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro

12.09.2022Mohoric kritisiert Roglic: “Wir alle wissen, dass Primoz oft stürzt“

(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver

12.09.2022Mas rettet Movistar im Abstiegskampf

(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab

12.09.2022Evenepoel fast ohne Schlaf hellwach zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven scha

12.09.2022Highlight-Video der Vuelta-Schlussetappe

(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach

11.09.2022Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte

11.09.2022Molano siegt in Madrid vor Pedersen und Ackermann

(rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nac

11.09.2022Il Lombardia wird Valverdes letztes Profirennen

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri

11.09.2022Vuelta-Dritter Ayuso: Eine Siegermentalität wie Pogacar

(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2024Defekt, Sturz, 2 Minuten Rückstand - Sprintsieg: Klöser gewinnt Unbound

(rsn) – Ein Jahr nach Carolin Schiff hat erneut eine Deutsche das ´Hauptrennen´ der Frauen beim Gravel-Highlight Unbound gewonnen. Die in Kopenhagen lebende Rosa Klöser setzte sich nach 327 Kilom

02.06.2024Morton bezwingt Haga im Sprintduell beim Unbound 200

(rsn) – Lachlan Morton hat das 200-Meilen-Rennen der Männer beim Unbound Gravel in Emporia im US-Bundesstaat Kansas gewonnen. Der in Boulder in Colorado lebende, 32-jährige Australier setzte sich

02.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

01.06.2024Malopolska: Felbermayrs Ritzinger landet Ausreißercoup

(rsn) - Felix Ritzinger (Felt - Felbermayr) hat auf der anspruchsvollen 2. Etappe der Tour of Malopolska (2.2) seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der Österreicher setzte sich nach 148 Kilometern

01.06.2024Rüegg behält Bergtrikot, MYVELO von Virus gebeutelt

(rsn) - Lukas Rüegg (Team Vorarlberg) hat auf der 3. Etappe der Ronde l`Oise (2.2) sein am Vortag errungenes Bergtrikot verteidigt. Aber sein Team Vorarlberg konnte bei der Sprintankunft in Ressons-

01.06.2024BDR-Auswahl “ohne gutes Bein“ bei Friedensfahrt-Königsetappe

(rsn) - Auf der schweren 3. Etappe der Friedensfahrt (2.NC) mit einer sieben Kilometer langen Bergankunft und Ziel in Dlouhe Strane hatte die Deutsche U23-Nationalmannschaft erwartungsgemäß nichts

01.06.2024Unbound: Schiff, Betz, Breuer und Co. jagen den Sieg

(rsn) – Emporia im US-Bundesstaat Kansas ist dieser Tage wieder das Mekka der Gravel-Szene. Auch wenn die UCI-Weltmeisterschaften erst Anfang Oktober in Belgien ausgetragen werden, findet in der 25.

01.06.2024Pogacars Sportdirektor Matxin: “Vingegaard ist der große Favorit“

(rsn) – Genau vier Wochen sind es noch, bis in Florenz die 111. Tour de France beginnt. Läuft bei allen die Vorbereitung bis dahin glatt, so dürfen sich die Fans auf das lang ersehnte Aufeinandert

01.06.2024Große Vorschau auf das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) stehen am Sonntag in Saint-Pourcain-sur-Sioule nicht am Start der 1. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UW

01.06.2024UAE will Pogacars Tour-Konkurrenten nächsten Dämpfer verpassen

(rsn) – Nach der dominanten Vorstellung von Tadej Pogacar beim Giro d´Italia will das UAE Team Emirates dessen Kontrahenten für die Tour de France beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) an den komme

01.06.2024Die Aufgebote für das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am 2. Juni beginnt die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné mit einer hügeligen Etappe rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule. Am Start stehen unter anderem Primoz Roglic (Bora - hansgrohe) u

01.06.2024Jorgenson und Kuss führen Visma beim Dauphiné an

(rsn) – Mit Gesamtsiegen in allen drei Grand Tours war Jumbo – Visma 2023 das Rundfahrtteam schlechthin. Doch nach dem Abgang von Primoz Roglic und den Verletzungen von Jonas Vingegaard und Wout v

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Brussels Cycling Classic (1.Pro, BEL)