Ineos-Profi nach UAE-Auftakt Gesamtdritter

Plapp: “In der Wüste kann bei Wind immer alles passieren“

Von Matthias Seng

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Lucas Plapp (Ineos Grenadiers, li.) auf der 1. Etappe der UAE Tour | Foto: Cor Vos

20.02.2023  |  (rsn) – Nach den überzeugenden Auftritten bei der Ruta del Sol (2.Pro) und mehr noch bei der Volta ao Algarve (2.Pro) zeigte sich Ineos Grenadiers auch zum Auftakt der UAE Tour (2.UWT) in vorderster Reihe. Allerdings war es nicht der dafür prädestinierte Elia Viviani, der nach aufregenden 151 Kilometern in Al Mirfa mit um den Sieg sprintete, sondern Lucas Plapp.

Zwar blieb der Australische Meister gegen die Spezialisten wie den Etappengewinner Tim Merlier (Soudal Quick-Step) oder den nur hauchdünn geschlagenen Caleb Ewan (Lotto Dstny) chancenlos, doch als Siebter landete der 22-jährige Plapp eine Position vor Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) und eine weitere vor Pello Bilbao (Bahrain Victorious).

Diese drei Fahrer hatten als einzige der Klassementkandidaten den Sprung in die 13-köpfige Gruppe geschafft, die sich nach einer konzertierten Aktion von Merliers Team und Bahrain Victorious knapp 30 Kilometern vor dem Ziel formiert hatte. “Remco, Pello und ich wussten alle drei, dass das jetzt das Rennen war. Wir mussten es voranbringen bis zum Ziel und dann die Sprinter ihr Ding machen lassen“, kommentierte Plapp die vorentscheidende Situation im Verlauf einer Etappe, die turbulent verlief, weil Bahrain Victorious praktisch mit dem Startschuss in voller Mannschaftsstärke attackiert hatte.

"Jeder dachte im Vorfeld, es würde heute eine Sprintetappe werden. Aber sobald die Startflagge gesenkt wurde, wurde für 100 Kilometer Vollgas gefahren. Dann kam alles wieder zusammen und ich denke, jeder hat sich in falscher Sicherheit gefühlt, dachte, das Rennen sei gelaufen“, spielte Plapp auf den Zusammenschluss der ersten beiden Gruppen 50 Kilometer vor dem Ziel an. Zuvor war er gemeinsam mit seinen beiden Teamkollegen Viviani und Kim Heiduk bereits in der ersten, rund 25 Fahrer starken Spitzengruppe dabei gewesen.

Der Zusammenschluss der Gruppen war nur die Ruhe vor dem Sturm

Als schließlich nach einem etwas ruhigeren Intermezzo Bahrain und Soudal wieder in die Offensive gingen, war Plapp erneut hellwach und kämpfte sich in die entscheidende Gruppe. Als Siebter im Ziel verpasste er zwar Bonussekunden – gleich fünf dafür holte er sich dafür zuvor an den beiden Zwischensprints, so dass er fünf Sekunden hinter Merlier als Dritter der Gesamtwertung nicht nur bester Klassementfahrer ist, sondern auch die Nachwuchswertung anführt.

Doch das nahm der Ineos-Profi nur als eine erste Momentaufnahme. "Es ist noch weit und es können noch mehr windige Tage kommen. UAE ist jetzt im Nachteil und sie werden sicherlich etwas probieren“, sagte er mit Blick auf die Mannschaft aus den Vereinigten Arabischen Staaten, für die der Auftakt des Heimspiels mit einer Pleite endete.

UAE konnte keinen einzigen Fahrer in der ersten Gruppe platzierten, die beiden Kapitäne Adam Yates und Jay Vine kassierten mit dem Feld bereits 51 Sekunden Rückstand auf Evenepoel, Bilbao und Plapp, der nach der Etappe bereits auf das Teamzeitfahren blickte, bei dem das Klassement schon wieder kräftig durcheinander gewirbelt werden könnte.

"Morgen wird auf jeden Fall auch superwichtig. Keiner weiß, was da passiert. Wir wollen ein sehr gutes Teamzeitfahren fahren, aber auch das ist dann nur der Anfang. Hier draußen in der Wüste kann immer alles passieren, wenn es windig ist“, nannte er auch den für die 17,4 Kilometer mit Start und Ziel in Khalifa Port wohl entscheidenden Faktor, der bereits zum Auftakt für einige Überraschungen gesorgt hatte.

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