Vorschau auf das 59. Tirreno-Adriatico

Vingegaard greift nach dem Dreizack

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Vingegaard greift nach dem Dreizack"
Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) | Foto: Cor Vos

03.03.2024  |  (rsn) – Vom Tyrrhenischen Meer zur Adria führt eine der beiden klassischen Frühjahrs-Fernfahrten, für deren Name auch die beiden großen Gewässer verantwortlich sind. Tirreno–Adriatico wird 2024 zum 59. Mal ausgetragen und ein Blick in die Siegerlisten verrät, dass es ein Rennen für starke Rundfahrer ist.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) sorgten für vier slowenische Siege in den letzten fünf Jahren. Doch das Duo steht 2024 nicht am Start und so bietet sich die Möglichkeit für Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), der sich vor zwei Jahren Pogacar um fast zwei Minuten geschlagen geben musste.

Der Däne reist mit einem starken Team zum Lido di Camaiore, wo in den letzten Jahren fast immer der Auftakt des Rennens erfolgte. Diesmal ist es ein zehn Kilometer langes Zeitfahren, in dem die Tifosi natürlich auf ihren Helden im Kampf gegen die Uhr, Stundenweltrekordler Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), hoffen. Um als erster Italiener das Rennen zwischen den Meeren wieder zu gewinnen, werden dem 27-Jährigen die Berge wohl zu schwer sein. Mit Thymen Arensman und Thomas Pidcock hat Ganna auch zwei Männer im Team, die bessere Chancen in der Gesamtwertung haben sollten.

Mit Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), Mark Cavendish (Astana Qazaqstan), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Tim Merlier (Soudal – Quick Step), Alberto Dainese (Tudor Pro Cycling) und Alexander Kristoff (Uno-X) haben auch zahlreiche Sprinter für das Rennen gemeldet. Von der Topografie her sollten sie zwei Chancen haben: Am Schlusstag mit dem klassischen Finale in San Benedetto del Tronto an der Adria, sowie am zweiten Tag, an dem es über knapp 200 Kilometer vom Lido di Camaiore nach Follonica geht. Schon auf der 3. Etappe wartet nach einem Marathontag über 220 Kilometer in Gualdo Tadion ein Bergauf-Finale.

Die schnellen Männer und zumindest jene von ihnen, die halbwegs bergfest sind, können sich auch auf der 4. Etappe Hoffnungen machen. Zwar wartet auf den 207 Kilometern von Arrone nach Giulianova eine lange Kletterei auf 1.500 Meter, diese steht aber zu Beginn der Etappe schon auf dem Menü. Aufzupassen gilt es dann vor allem im technischen Finale. Falls die Sprinter aber nicht gut über den Berg kommen, könnte das ein Tag für die Ausreißer sein.

Starke Konkurrenz für Vingegaard

Bis zum Schlusstag sind dann aber die Kletterer und Hügelspezialisten gefragt. Dazu gehören der Spanier Juan Ayuso (UAE Team Emirates), die Australier Ben O'Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) und Jai Hindley (Bora – hansgrohe) oder auch der Brite Simon Yates (Jayco AlUla), der 2020 das Rennen für sich entscheiden konnte. Gespannt sein darf man auch auf das Saisondebüt von Enric Mas (Movistar), der sich nach einer eher verkorksten Saison nun wieder anschickt, bessere Ergebnisse einzufahren. Im letzten Jahr wurde er Sechster der Gesamtwertung.

Der Brite Tao Geoghegan Hart (Lidl – Trek) gab zuletzt mit Rang 12 seinen Saisoneinstand bei der Algarve-Rundfahrt und zeigte sich wiedererstarkt nach seinem verletzungsgeplagten Vorjahr, in dem er seit seinem Aus beim Giro d'Italia kein Rennen mehr bestritt. Achten sollte man auch auf Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe). Denn der Neuzugang im Raublinger Team fuhr eine starke Algarve-Rundfahrt, gewann zwei Etappen und wurde hinter Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) Zweiter in der Gesamtwertung. Die Form sollte also beim Kolumbianer passen und die wird er spätestens am fünften Tag auch benötigen.

Denn die Königsetappe von Torricella nach Valle Castellana hat mit dem Passo San Giacomo nach 100 Kilometern ein großes Hindernis, das auch das Finale der 144 Kilometer langen Etappe eröffnen wird. Hinauf zum Ziel geht es dann über einen sieben Kilometer langen Schlussanstieg. Nachdem auf diesem Abschnitt die Gesamtwertung deutliche Konturen annehmen sollte, warten am vorletzten Tag die Hügel oberhalb der Adria-Strände. Von Sassoferrato nach Cagli führt die 6. Etappe und endet dort am Monte Petrano nach 180 Kilometern, wo der hügelige Kurs in einen zehn Kilometer langen Schlussanstieg mündet und der Kampf um das Gesamtklassement entschieden wird.

Die Strecke des 59. Tirreno-Adriatico

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.03.2024Milan ist der Schnellste der schnellsten Tirreno-Etappe

(rsn) – Beim Sprinterfolg von Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) den Gesamtsieg bei der 59. Ausgabe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) geholt. Auf den 154 K

10.03.2024Ayuso explodierte am Monte Petrano im Kampf um den Etappensieg

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) ist der überragende Fahrer bei Tirreno-Adriatico (2.UWT). Nach seinen beiden Etappensiegen führt der Däne die Gesamtwertung mit 1:24 Minuten Vors

09.03.2024Nur Teamzeitfahren trübt starke Woche von Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch am Tag vor dem Finale bei Paris-Nizza (2.UWT) wirkt das Teamzeitfahren vom Dienstag in Auxerre für Bora – hansgrohe noch nach. Denn dass sich die Männer in Dunkelgrün dort selbst a

09.03.2024Vingegaard auch am Monte Petrano eine Klasse für sich

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat auch die Königsetappe bei Tirreno-Adriatico dominiert. Auf dem sechsten Teilstück über 180 Kilometer von Sassoferrato zum Monte Petrano griff

08.03.2024“Glück im Unglück“: Kämna kommt bei Sturz glimpflich davon

(rsn) – Jai Hindley auf Podiumskurs und Lennard Kämna noch ganz dicht dran an den Top 10 - auch wenn der am vergangenen Wochenende bei Strade Bianche gestürzte Dani Martinez dieser Tage nicht mehr

08.03.2024Tirreno: Ein Antritt reicht Vingegaard zu Sieg und Blau

(rsn) – Mit einer Machtdemonstration hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) die 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Der Däne griff auf dem Weg nach Valle Castellana 29 Kilomete

08.03.2024Kahnbeinbruch: Froome muss Tirreno-Adriatico aufgeben

(rsn) – Chris Froome wird nicht mehr zur 5. Etappe von Tirreno-Adriatico antreten können. Wie sein Team Israel - Premier Tech auf X mitteilte, hat sich der Brite bei einem Sturz auf der 2. Etappe

07.03.2024Milan bezwingt Philipsen und holt auch das Blaue Trikot

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat in Giulianova an der Adria-Küste die 4. Etappe des 59. Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen und sich damit auch die Gesamtführung der italienischen Fernfah

06.03.2024Bauhaus sorgt für ersten deutschen UCI-Sieg des Jahres

(rsn) – Nikias Arndt riss bereits die Arme hoch, da war die Ziellinie noch gut 50 Meter entfernt. Der Sieg war gewiss – allerdings nicht für ihn, sondern seinen Teamkollegen. Phil Bauhaus hat auf

05.03.2024Philipsen nutzt Merliers frühen Sprintstart und jubelt in Follonica

(rsn) – Im Vorjahr war er an gleicher Stelle noch Zweiter hinter Fabio Jakobsen, doch nun bildete Follonica die Kulisse für den ersten Saisonsieg von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck). Der

05.03.2024Ganna: “Hoffe, dass die wichtigeren Siege später kommen“

(rsn) – 2024 ist noch nicht das Jahr des Filippo Ganna (Ineos – Grenadiers). Auch im zweiten Zeitfahren des Jahres setzte es für den Stundenweltrekordler eine Niederlage, wenn auch nur eine sehr

04.03.2024Kämna 14. im Auftakt-Zeitfahren von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Nach Rang zwei im Vorjahr, wo das Auftaktzeitfahren auf dem exakt gleichen Parcours durch Regen beeinflusst wurde, hat Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) die 59. Auflage von Tirreno-Adriati

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

27.04.2024Highlight-Video der Königsetappe der Tour de Romandie

(rsn) - Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) hat eine glänzende Vorstellung auf der Königsetappe der Tour de Romandie abgeliefert. Der 23-jährige Deutsche attackierte im Schlussanstieg hinauf nach

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Lipowitz kommt in Leysin nicht mehr an Carapaz vorbei

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprintwe

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)