Sprintanfahrer leben zunehmend gefährlich

Chaos-Finale von Nokere: Rickaert mit Knochenbrüchen

Foto zu dem Text "Chaos-Finale von Nokere: Rickaert mit Knochenbrüchen"
Jonas Rickaert (Alpecin - Deceuninck) hat sich beim Nokere Koerse das Schlüsselbein und zwei Rippen gebrochen. | Foto: Cor Vos

14.03.2024  |  (rsn) – Nach seinem schweren Sturz im Sprint-Finale beim Nokere Koerse (1.Pro) am Mittwoch, muss Jonas Rickaert (Alpecin – Deceuninck) heute in Herentals operiert werden. Wie sein Rennstall mitteilte, zog sich der 30-jährige Belgier einen verschobenen Schlüsselbeinbruch an seiner rechten Schulter und zwei nicht verschobene Rippenbrüche zu, als er rund 800 Meter vor dem Ziel auf kurviger, enger Straße zu Fall kam.

Rickaert hatte im Finale des belgischen Halbklassikers seine Arbeit als Leadout-Mann des Alpecin-Teams um Jasper Philipsen gerade verrichtet und ließ sich in der Mitte des Sträßchens zurückfallen, als ihn plötzlich der spätere Sieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) von rechts touchierte. Rickaert kam sofort zu Fall, zahlreiche andere Fahrer stürzten über ihn.

Doch auch wenn Merlier derjenige war, der seinen ehemaligen Anfahrer aus gemeinsamen Alpecin-Fenix-Zeiten berührte, bevor der zu Fall kam, so traf ihn kaum eine Schuld, wie aus der Helikopter-Perspektive zu sehen war.

"Rickaert hat sich durchsacken lassen, als seine Arbeit getan war, und in dem Moment bekomme ich einen Stoß von einem Kollegen. Ich habe ihn (Rickaert) dann an seinem Lenker getroffen und dann geht er nieder. Ich konnte nicht viel machen und mir ist auch die Kette noch kurz runtergesprungen. Ich hoffe, dass die gestürzten Fahrer Okay sind, aber ich konnte nichts ändern", schilderte Merlier den Vorfall nach dem Rennen in der Mixed Zone gegenüber den belgischen und niederländischen Medien.

Ausgelöst wurde die Kettenreaktion, die letztlich zu Rickaerts Sturz führte, durch eine Bewegung von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) im Positionskampf mit Merlier um das Hinterrad des Niederländers Maikel Zijlaard (Tudor). Der Deutsche war kurz vor der Szene rechts neben Zijlaard beinahe in die Wiese gedrängt worden, bremste dann und beschleunigte wieder, um am Hinterrad des Niederländers zu bleiben, der sich gerade wieder etwas nach links orientierte. Ackermann folgte und traf deshalb auf Merlier, gegen den er sich durchsetzen musste, um an Zijlaard dranzubleiben. Dabei setzte er die Schulter ein, schob Merlier zur Seite und der touchierte Rickaerts Lenker. Eine Beschwerde bei der Jury reichte nach dem Rennen niemand ein.

Auch um Van Lerberghe wurde es am Ende nochmal eng

Der Vorfall machte vor allem aber einmal mehr deutlich, wie gefährlich gerade Leadout-Fahrer in einem Sprintfinale leben, wenn sie nach erledigtem Job die Beine hochnehmen und die dem Ziel entgegenjagenden Sprinter im Slalom um sie herum rauschen. Zuletzt hatte das auch bei der UAE Tour auf der 1. Etappe in Liwa für einen Massensturz gesorgt, als Bora-Anfahrer Ryan Mullen ähnlich chancenlos war und regelrecht umgefahren wurde.

Ein weiteres Beispiel für die Gefahr, die in Sprints durch das Aufeinandertreffen von zurückfallenden Anfahrern und hochmotivierten Sprintern entsteht, zeigte sich übrigens auch in Nokere noch ein zweites Mal im selben Finale: Denn als Bert Van Lerberghe (Soudal – Quick-Step) 400 Meter vor dem Ziel sein Leadout abschloss und nach links ausrollen ließ, drängte er erst beinahe Simone Consonni (Lidl – Trek) in die Absperrgitter. Als er das merkte und wieder etwas nach rechts lenkte, kollidierte er fast mit dem gerade seinen Sprint eröffnenden Philipsen.

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)