Rennjury verteidigt Tour-Ausschluss

Fall Renshaw: "Eklatante Verstöße"

Foto zu dem Text "Fall Renshaw:
Mark Renshaw (Columbia-HTC) Foto: Rolf Jost

16.07.2010  |  (rsn) – Für ihre Entscheidung, Mark Renshaw (HTC-Columbia) wegen dessen Verhaltens im Finale der 11. Etappe aus der Tour de France auszuschließen, hat die Rennjury von der Columbia-Teamleitung viel Kritik einstecken müssen. So urteilte Teamchef Rolf Aldag, dass der Anfahrer von Mark Cavendish sich gegen den Neuseeländer Julien Dean (Garmin-Transitions) mit mehreren Kopfstößen nur zur Wehr gesetzt hätte, weil dieser Renshaw in die Absperrung hatte drängen wollen. Die Jury sah das allerdings anders und gab die alleinige Schuld dem Australier.

„Das war ein schlimmer Fall, und wir können so etwas nicht dulden, also müssen wir ihn nach Hause schicken“, erklärte UCI-Kommissär Pierre Curchod gegenüber cyclingnews.com. „Wir sind damit nicht glücklich, aber wir müssen das tun, denn es ist unsere Aufgabe.“

"Er (Renshaw, d. Red.) hat drei oder vier Mal etwas sehr Schlechtes gemacht. Außerdem hat er nach links rüber gezogen und einen anderen Fahrer blockiert. Wir können so was nicht akzeptieren“, begründete der Schweizer die “schwere Strafe.“

Das Verhalten von Julien Dean war dagegen nach Meinung Curchods im Bereich des Tolerierbaren: "In jedem Sprint haben Sie solche Bewegungen. Sie können jeden Sprint analysieren und finden immer einige Bewegungen.“

Curchod wollte das Verhalten Renshaws auch nicht mit der Schlägerei zwischen Carlos Barredo (Quick Step) und Rui Costa (Caisse d'Epargne) vergleichen. Der Spanier hatte im Ziel der 6. Etappe zunächst mit einem Vorderrad auf den Portugiesen eingeschlagen. Danach waren beide mit den Fäusten aufeinander losgegangen. Beide Fahrer kamen jeweils mit einer Geldstrafe von 200 Schweizer Franken davon. „Das war damals die richtige Entscheidung, weil keiner unserer Kommissäre gesehen hatte, was passiert war", sagte Curchod.

Unterstützung erhielt die Rennjury vom Tour-Organisator Amaury Sports Organisation (ASO). „Es gibt mehrere Verstöße: Kopfstöße, […] um die anderen Fahrer vom Vorbeiziehen abzuhalten“, erklärte Renndirektor Jean-François Pescheux. „Nachdem er (Renshaw, d. Red.) Cavendish in Position gefahren hatte, hat er die Fahrer, die die Plätze zwei und drei belegten, zur Barriere abgedrängt. Das sind eklatante Verstöße und die Jury hat sofort entschieden, ihn zu disqualifizieren und später, ihn auch aus dem Rennen zu nehmen.“

Quelle: cyclingnews.com

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