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Tylers Licht- und Schatten-Verhältnisse | radsport-news.com

Teo Tigers Tour-Tagebuch - 4. Juli - 3. Etappe: Olonne sur Mer - Redon

Tylers Licht- und Schatten-Verhältnisse

Foto zu dem Text "Tylers Licht- und Schatten-Verhältnisse"
Der kleine Tiger auf dem Weg nach - ja wohin denn nun? | Illustration: Janosch film & medien AG

05.07.2011  |  (Ra/ tt) - Erinnern Sie sich? "Ich bin Tyler Farrar. Sprinter im Team Garmin-Transitions. Im Rennen brauche ich perfekte Sicht...“ Gefühlte 50 Mal pro Etappe präsentierte der Amerikaner bei der Tour 2010 auf Eurospo(r)t die Produkte seines damaligen Co-Sponsors, eines Gläserschleifers aus Florida. Den Spitznamen „Brillen-Onkel“ hatte der Mann mit den wechselnden Licht-Verhältnissen im Internet schnell weg.

Und dann dieser Spot! Einer der besten Sprinter der Welt eiert auf einem scheußlichen Trekking-Rad (mit Scheibenbremsen! und nicht mal Single Speed!) aus seiner Garage, blinzelt einer netten Brünetten zu, deren Brillengläser sich ob Tylers blendendem Blick umgehend verdunkeln. Was den armen Radler so verwirrt, dass er mitten auf der Straße weiterfährt, fast vom Gegenverkehr geplättet wird, und anschließend beinahe noch einen Fußgänger umnietet. Das alles mit Brille!

Der Tiger hat mal nachgeschaut, was er dem hoffnungsvollen Sprinter letztes Jahr empfohlen hat: „Wechselnde Lichtverhältnisse hin oder her – Tyler braucht keine selbsttönenden Gläser, sondern einen Augenarzt, der ihm die Sichtachse wieder einrenkt. Dann kann er seine Rennen auch mal wieder siegreich zu Ende fahren. Selbst unter wechselnden Lichtverhältnissen…“

Der Tiger fühlt sich sehr geehrt, dass Tyler sich diese Hinweise zu Herzen genommen hat. Schon bei der Vuelta letzten Herbst hat er die fünfte Etappe gewonnen – und nun endlich seinen ersten Tour-Tagessieg gefeiert. Den hat er noch auf dem Zielstrich mit einem mit den Fingern gebildeten W seinem Freund und früheren Teamkollegen Wouter Weylandt gewidmet, der auf einer Abfahrt der Giro d'Italia im Mai so tragisch ums Leben gekommen ist.

Der Tiger weiß: Tyler und Wouter waren eng befreundet. Der Garmin-Sprinter aus dem US-Bundesstaat Washington hat seine Zeit in Europa immer in Gent verbracht, wo der Belgier lebte, und die beiden trainierten oft zusammen. Nach dem Unfalltod seines besten Freundes bei der Italien-Rundfahrt stieg Farrar nach der neutralisierten vierten Etappe aus, und zog sich für mehrere Wochen aus dem Profi-Renngeschehen zurück.

Der Tiger erinnert sich, dass Tyler das W in Erinnerung an seinen Freund das erste Mal vor gut zwei Wochen gezeigt hat, als er eine Etappe der holländischen „Ster ZLM Tour“ gewann. Schon damals war er im Ziel den Tränen nah, und man konnte ahnen, was ihm Wouter bedeutet hat. Allen Respekt vom kleinen Tiger an den großen Tyler für diese Geste, und auch für den Mut zuzugeben, was er seit dem Tod seines besten Freundes durchgemacht hat.

Noch dazu, weil es nicht der erste harte Schlag war, den Farrar einstecken musste. Im Jahr 2006 verunglückte beim Rad-Training ein Freund und Zimmerkollege, der seitdem im Rollstuhl sitzt. Zwei Jahre später wurde sein Vater von einem Auto vom Rad geholt, und ist seitdem ein Pflegefall.

Umso bewundernswerter ist es, findet der Tiger, das Tyler auch nach diesem neuen Schicksalsschlag im Mai weitermacht. „Radfahren ist mein Leben“, sagte er in einem Interview nach seinem Etappensieg in Holland.

Deswegen will der Tiger hier auch nicht mehr respektlos vom „Brillen-Onkel“ sprechen. Nein, Tyler Farrar ist für ihn durchaus ein Held des Radsports. Mit allem Respekt, und auch in wechselnden Licht-Verhältnissen...

Das war's für heute. Vielen Dank, dass Sie bis hierher mitgelichtert haben. Und klicken Sie auch morgen wieder rein, wenn Teo Tiger sich so seine Gedanken macht. Dann garantiert Brillen-frei. Versprochen.

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