Entscheidende Vuelta-Etappe steht an

Bringt der Angliru Wiggins in Bedrängnis?

Foto zu dem Text "Bringt der Angliru Wiggins in Bedrängnis?"
Bradley Wiggins geht als Gesamtführender in die Angliru Etappe | Foto: ROTH

04.09.2011  |  (rsn) – Am Sonntag steht der Vuelta a Espana der große Showdown im Kampf um den Gesamtsieg bevor. Auf dem 15. Teilstück der Spanien-Rundfahrt steht der gefürchtete, bis zu 24 Prozent steile Angliru als Schlussanstieg auf dem Programm.

Nach der Bergankunft am Vortag gestaltete sich das Gesamtklassement in klareren Zügen. Lagen vor der Samstag-Etappe noch vier Fahrer binnen zehn Sekunden, haben sich die Abstände nach der Bergankunft La Farrapona vergrößert. Doch der 12,2 Kilometer lange und im Schnitt 10,2 Prozent steile Angliru bietet beste Gelegenheiten mit einem guten Tag und einer durchdachten Attacke, die Gesamtwertung noch einmal auf den Kopf zu stellen.

Dafür nicht in Frage kommt der Schwede Frederik Kessiakoff (Astana), der aufgrund eines Magen-Darm-Infekts am Samstag nicht mit den Besten mithalten konnte und von Rang vier auf Platz sechs in der Gesamtwertung abrutschte. „Hinauf zum Angliru werde ich nochmal leiden“, ist sich der Sieger der Österreich-Rundfahrt sicher.

Noch etwas mehr Zeit als Kessiakoff büßte Vorjahresgesamtsieger Vincenzo Nibali (Liquigas) ein. Will er die Rundfahrt auch 2011 gewinnen, so muss er 1:25 Minuten auf Bradley Wiggins aufholen. „Im Schlussanstieg am Samstag ging mir die Kraft aus. Ich habe wohl zu wenig gegessen“, kennt Nibali die Gründe für seinen schwarzen Tag. Zugleich kündigte er aber an: „Morgen (am Sonntag, d. Red.) wird es wieder ganz anders laufen. Am Angliru wird es eine ganz andere Schlacht.“

Den Kampf um den Gesamtsieg endgültig aufgegeben hat Joaquin Rodriguez (Katjuscha), der am Vortag im Schlussanstieg erneut abgehängt wurde. „Ich habe die Vuelta verloren“, gestand sich der Spanier ein. „Ich habe alles gegeben, aber im Schlussanstieg ging einfach nicht mehr. Der Angliru wird sehr hart für mich werden“, so der auf Rang 18 liegende Katjuscha-Kapitän.

Defensiv fahren kann das Team Sky. Nimmt es doch mit Bradley Wiggins und dessen britischen Teamkollegen Chris Froome die Plätze 1 und 2 in der Gesamwertung ein. Der schärfste Verfolger Bauke Mollema (Rabobank) hat bereits 36 Sekunden Rückstand auf Wiggins und 29 auf Froome.

Neu auf Platz vier in der Gesamtwertung ist der Spanier Juan José Cobo (Geox), der nach Platz zwei am Vortag nur noch 55 Sekunden hinter Wiggins rangiert. Bläst er am Sonntag zur erneuten Attacke? "Ich denke, dass Cobo einen Angriff auf das Rote Trikot starten wird", ist sich Rabobanks Sportlicher Leiter Erik Dekker sicher. Und Cobo selbst? „Der Angliru liegt mir nicht so wirklich, aber es ist auch kein Anstieg für Wiggins“, sagte der Geox-Kapitän. Dem setzte der Mann in Rot entgegen. „Der Angliru wird extrem schwer, aber nicht nur für mich, sondern auch für meine Konkurrenz.“

Nach der starken Vorstellung am Samstag ist allerdings kaum vorstellbar, dass die beiden Briten Wiggins und Froome am Sonntag einbrechen werden, auch wenn Vincenzo Nibali weiß. „Eine Schwäche kann jedem passieren, auch den besten Fahrern der Welt.“

Sollte der Angliu keine größeren Verschiebungen in der Gesamtwertung bringen, gibt es nur noch eine weitere letzte Chance, diese herbeizuführen. Die 17. Etappe endet nochmals mit einer schweren Bergankunft. Der Anstieg hinauf nach Pena Cabarga ist zwar nur 6,1 Kilometer lang, aber im Schnitt 9 Prozent steil.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.07.2019Froome offiziell zum Vuelta-Sieger 2011 erklärt

(rsn) - Jetzt ist es offiziell: Chris Froome darf sich den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana 2011 in seine Palmares eintragen. Nachdem Juan José Cobo nachträglich vom Radsportweltverband UCI wegen

13.06.2019Cobo acht Jahre nach Vuelta-Coup gesperrt - Froome bald Sieger?

(rsn) - Fast acht Jahre nach seinem Triumph bei der Vuelta a Espana 2011 wird Juan José Cobo diesen Sieg wohl aberkannt bekommen. Unter Verweis auf Auffälligkeiten in seinem Biologischen Pass sperrt

26.10.2011UCI: Keine positiven Dopingtests bei Vuelta a Espana 2011

(rsn) – Bei der diesjährigen Vuelta a España gab es keine positiven Dopingtests, wie der Radsportweltverband UCI gegenüber cyclinggnews.com bestätigte. Demnach hat das bei der Welt-Anti-Doping-A

13.09.2011Vuelta der Genesenen

(rsn) – Die Vuelta a Espana 2011 wird aus mehreren Gründen in Erinnerung bleiben. Sie brachte Rekorde wie etwa die neun verschiedenen Gesamtführenden im Verlauf der Rundfahrt oder das vierte Bergt

12.09.2011Cobo besiegt die Depression

Madrid (dpa) - Juan José Cobo konnte sein Glück kaum fassen. Vor drei Monaten wollte er mit dem Radsport aufhören, sein Geox-Team kam sogar nur mit einer Wild Card ins Rennen. Nun kürte sich der 3

11.09.2011Cobo gewinnt die 66. Vuelta a Espana

(rsn) – Juan José Cobo (Geox) hat die 66. Vuelta a Espana gewonnen. Der Spanier ließ auf der 95 Kilometer langen Schlussetappe mit Ziel in Madrid nichts mehr anbrennen und verteidigte seinen Vorsp

11.09.2011Moncoutie will 2012 Jose Luis Laguia überflügeln

(rsn) – Und wieder hängt David Moncoutie (Cofidis) noch ein Jahr dran. Nach seinem vierten Bergtrikot in Folge bei der Vuelta a Espsna will der Franzose den bisherigen Rekordhalter José Luis Lagui

11.09.2011Zeitbonifikation macht Cobo zum Vuelta-Sieger

(rsn) – Bei der Tour de France abgeschafft, entscheiden sie bei der Spanien-Rundfahrt wohl über den Gesamtsieg: die Zeitbonifikationen bei den Zielankünften. Würde man sie aus der momentanen Wert

10.09.2011O`Grady machte Bennati Beine

(rsn/dpa) - Italienischer Dreifachsieg auf der 20. Vuelta-Etappe. Daniele Bennati (Leopard-Trek) setzte sich nach 185 Kilometern von Bilbao nach Vitoria im Sprint einer großen Spitzengruppe gegen sei

10.09.2011Baske Anton versöhnt sich mit Sieg in der Heimat

(rsn) - Vor dem Start der 66. Vuelta a Espana hatte sich Igor Anton (Euskaltel-Euskadi) die Fahrt durch das Baskenland anders vorgestellt. Beim ersten Besuch nach 33 Jahren wollte er als Gesamtführen

10.09.2011Froome: "Werde bis Madrid um Rot kämpfen"

(rsn) – Chris Froome (Sky) hat auf der 19. Etappe mit Ziel im baskischen Bilbao nichts unversucht gelassen, um den Spanier Juan José Cobo (Geox) aus dem Roten Trikot zu fahren. Im letzten Anstieg d

09.09.2011In Bilbao ist Baskenball

(rsn) - Nach 33 Jahren kehrte die Spanien-Rundfahrt wieder ins Baskenland zurück. In Bilbao durften sich die Basken dann auch gleich über einen Sieg von Lokalmatador Igor Anton (Euskaltel) freuen. D

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges wird auf neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)