Bora-Profi will in Roubaix Vorjahresergebnis verbessern

Schillinger: Mit ein "bisschen Glück" in die Top Ten?

Foto zu dem Text "Schillinger: Mit ein
Andreas Schillinger (Bora-Argon 18) | Foto: Cor Vos

09.04.2016  |  (rsn) – Im vergangenen Jahr war Andreas Schillinger bei Paris-Roubaix hinter Sieger John Degenkolb (Giant-Alpecin) zweitbester deutscher Profi. Bei der morgen anstehenden 114. Auflage der "Königin der Klassiker“ fehlt der Titelverteidiger. Doch Schillinger hat bei seiner sechsten Teilnahme "vorrangig nicht das Ziel bester Deutscher zu sein, vielmehr möchte ich meine Leistung aus 2015 verbessern“, wie der Profi des deutschen Zweitdivisionärs Bora-Argon 18 radsport-news.com erklärte.

Im vergangenen Jahr fuhr er als Sechzehnter über die Ziellinie im berühmten Velodrome von Roubaix. Am morgigen Sonntag peilt Schillinger eine bessere Platzierung an und schaut dabei nicht auf die Kollegen. "Wenn ich in den Top 15 bin und fünf Deutsche vor mir sind, soll es mir auch recht sein“, scherzte der Amberger, der zu den dienstältesten Profis bei Bora-Argon 18 zählt und vom Management für alle Paris-Roubaix Teilnahmen des Rennstalls berücksichtigt wurde.

Die Ausgangsbedingungen sind diesmal gut, "meine Form zeigte die letzten Wochen hier in Belgien und Frankreich stetig nach oben. Ich bin zuversichtlich“, so Schillinger, der aber wie alle anderen Starter auch auf günstige Umstände hoffen muss: "Es gehört neben einer Topform auch eine Menge Glück dazu, wie nicht zu stürzen oder eine Panne zu haben.“

Auch wenn er im vergangenen Jahr bester Bora-Profi war, sieht er sich nicht als alleiniger Kapitän. "Ich denke, wir sind als Team mittlerweile sehr gut für Roubaix aufgestellt. Scott Thwaites hat die letzten Wochen bewiesen, dass er ein Top Klassikerfahrer ist und auch Zak Dempster traue ich ein starkes Rennen zu“, verwies Schillinger auf zwei seiner Teamkollegen, die sich für morgen ebenfalls viel vorgenommen haben.

Vor allem der 26-jährige Thwaites überzeugte bei den bisherigen Klassikern. Doch ausgerechnet bei der Flandern-Rundfahrt wurde der Brite in der entscheidenden Rennphase durch einen Defekt gestoppt, landete aber dennoch auf einem guten 20. Platz. "Scott hatte viel Pech in Flandern. Wenn es normal läuft, wird er auch am Sonntag zeigen das er in einer exzellenten Form ist“, erklärte Schillinger, der in der bisherigen Frühjahrssaison noch keine Spitzenergebnisse vorweisen kann – was im vergangenen Jahr vor Paris-Roubaix aber auch nicht wesentlich anders war.

Zudem kann der Oberpfälzer mittlerweile auf ein gerüttelt Maß an Erfahrung bauen, weiß, wie man den Klassiker, das viele für das schwerste Eintagesrennen des internationalen Kalenders halten, angehen muss – vor allem natürlich auf dem Kopfsteinpflaster.

"Man lernt Jahr für Jahr die Pflaster besser kennen, ich kenne die Abfolge der wichtigsten Pavés und somit verändert das auch das Verhalten im Rennen. Die Pflaster sind zeitweise extrem schlecht und führen über die Häufigkeit zur Selektion. Viele Pflaster sind wichtig, aber manche muss man auch nur fahren“, erläuterte Schillinger.

Dabei sieht er nicht nur die Kopfsteinpflaster-Passagen als entscheidend, sondern auch die Distanz und das Wetter. "Das Rennen ist mit fast 260 Kilometern extrem lang, es ist auch ein Kampf mit sich selbst, sich immer wieder selbst zu sagen ‚du musst weiter‘“, sagte er. Und natürlich seien die Strapazen bei schönem Wetter und Sonnenschein besser zu ertragen. "Ich will nach meiner Tour-Erfahrung auf Pflaster 2014, bei der wir nur sieben Sektoren gefahren sind, nicht wissen, wie sich 27 Sektoren im Regen anfühlen“, sagte Schillinger mit einem Grinsen.

Falls es regnen sollte würde "das Rennen ein ganz anderes. Ich vermute, dass es dann auf den ersten Pflastern schon in viele kleine Gruppen zerreißt. 2014 bei der Tour de France hatten wir diese Roubaix-Etappe in vollem Regen und es ist genau das passiert. Deshalb denke ich, dass es am Sonntag bei Regen nicht anders als damals sein wird“, prognostizierte Schillinger, für den aber auch bei Regen die Top-Favoriten die gleichen wären: "Die besten Drei der Flandern-Rundfahrt“, sagte er.

Deren Namen lauteten Peter Sagan, Fabian Cancellara und Sep Vanmarcke. Schillinger selbst wagte auch ein wenig zu träumen – auf die Frage, was passieren müsste, damit es für ihn in Roubaix für die Top Ten reichen könnte, antwortete er: "Ein bisschen Glück müsste dazu kommen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.04.2016Müde sprang Tony Martin am Schluss "von Stein zu Stein"

(rsn) - Von seiner ersten Teilnahme am Klassiker Paris-Roubaix ist Tony Martin (Etixx-Quick Step) vor allem eine Erfahrung geblieben, die er sicher noch abends im Bett verspürte. "Es hatten mir schon

11.04.2016On-Board-Action - Paris-Roubaix hautnah wie noch nie

(rsn) - So hautnah waren Sie wohl noch nie bei Paris-Roubaix dabei. Das Eurosport-Video bietet packende Bilder der Onboard-Kameras, die die  Profis im Feld und die sie begleitenden Fahrzeugen dabei h

11.04.2016Der packende Kampf um den Sieg auf dem Kopfsteinpflaster

(rsn) - Das Eurosport-Video von Tom Boonens packendem Kapf um den Sieg auf der Radrennbahn in Roubaix gibt es jetzt auch mit deutschem Kommentar. Nach spektakulären 257,5 Kilometern überquerte aber

11.04.2016Rekordverdächtig - Wagner auch beim siebten Roubaix ohne Defekt

(rsn) – Bei seinem siebten Paris-Roubaix hat Robert Wagner nicht nur zum siebten Mal das Ziel im Velodrom von Roubaix erreicht. Der in Diensten des niederländischen LottoNL-Jumbo-Teams stehende Deu

11.04.2016Hinault: "Habe seit 25 Jahren kein solches Rennen mehr gesehen"

(rsn) - Der Australier Mat Hayman (Orica-GreenEdge) war sicher nicht der von vielen erhoffte Sieger des Klassikers Paris-Roubaix. Aber das Rennen übertraf alle Erwartungen. Da kamen sogar die früher

11.04.2016Team Sky: Drei gestürzt, aber Kapitän Stannard kam durch

(rsn) – Als das 114. Paris-Roubaix in seine entscheidende Phase ging, hielt das Sky-Team alle Karten in der Hand. Gleich vier Männer in Schwarz hatten sich vor die Spitzengruppe gespannt, um die na

11.04.2016Haussler als Sechster glücklich, Saramotins will den Roubaix-Sieg

(rsn) – Nach den Enttäuschungen bei Gent-Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt, die er beide vorzeitig beenden musste, hatte Heinrich Haussler allen Grund, mit seinem Abschneiden beim 114. Paris-Roub

11.04.2016Hayman locker und entspannt zum Wunder von Roubaix

(rsn) – Alles schien bei der 114. Auflage für den fünften Triumph von Tom Boonen (Etixx-Quick-Step) vorbereitet. Der Belgier erreichte gemeinsam mit vier Konkurrenten das berühmte Velodrome und w

11.04.2016Boonen will noch einen Angriff auf fünften Roubaix-Sieg starten

(rsn) – Um eine Reifenstärke hätte Tom Boonen (Etixx-Quick-Step) bei Paris-Roubaix Geschichte geschrieben. Am Sonntag musste sich der 35 Jahre alte Belgier nach 257,5 Kilometern des französischen

10.04.2016Im 15. Anlauf geht Haymans großer Traum in Erfüllung

(rsn) – In einem denkwürdigen Rennen voller Dramatik und Spannung hat mit Matthew Hayman (Orica-GreenEdge) ein großer Außenseiter die 114. Auflage von Paris-Roubaix für sich entschieden. Der 37

10.04.2016Burghardt: "Noch nie so ein schnelles Paris-Roubaix gefahren"

(rsn) – Bei der 114. Auflage von Paris-Roubaix fuhr nicht nur Marcel Sieberg (Lotto Soudal) sein bisher bestes Ergebnis ein. Mit BMC-Marcus Burghardt auf Platz 19 konnte ein weiterer deutscher Profi

10.04.2016Keine Defekte, keine Stürze - Sieberg wird Siebter

(rsn) - Für Platz sieben bei Paris-Roubaix erhielt Marcel Sieberg (Lotto Soudal) zwar keinen Pflasterstein wie der Sieger Mathew Hayman (Orica GreenEdge). Dafür gönnte sich der 33-Jährige auf der

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges wird auf neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)