Warning: file_put_contents(): Only 0 of 53682 bytes written, possibly out of free disk space in /var/www/radsport-news.com/php/cache.inc.php on line 85
Schiffer mit besseren Werten, aber Kitzki mit mehr Potential | radsport-news.com

20-Jähriger bekommt Vertrag bei Alpecin Development

Schiffer mit besseren Werten, aber Kitzki mit mehr Potential

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Schiffer mit besseren Werten, aber Kitzki mit mehr Potential"
Louis Kitzki ist ab sofort Mitglied des Alpecin - Deceuninck Development Teams. | Foto: Zwift

24.02.2024  |  (rsn) – Bei zwei von drei Finalisten waren die Chancen groß, dass ein Deutscher die Zwift Challenge 2024 gewinnen und sich somit einen Platz im Development-Team von Alpecin – Deceuninck sichern würde. Der 24-jährige Anton Schiffer (Bike Aid) fuhr zwar die besten Werte, die Jury aber entschied sich letztlich für den vier Jahre jüngeren Louis Kitzki (Embrace The World), da man in ihm das größere Entwicklungspotenzial sah.

"Es ist eine Erleichterung, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat und bin stolz auf den Erfolg. Ich war mir nach dem Zwift-Rennen überhaupt nicht mehr sicher. Das fühlte sich bei mir gar nicht gut an. Antons Zahlen waren die besten, auch wenn wir bei den Allout-Tests zu Hause alle mal die Nase vorne hatten", sagte Kitzki zu radsport-news.com.

Radsport lief bisher eher nebenbei

Aus seiner Sicht sprachen zum einen sein Alter für ihn, aber auch seine bisherige Trainingsgestaltung, die noch viel Luft nach oben habe. "Dazu habe ich bisher neben dem Radsport noch 1000 andere Sachen wie Forstarbeit gemacht oder in einem Supermarkt gearbeitet, die die Regeneration einschränken können. Das Training lief bisher eher so mit", so Kitzki, der versuchte, sich so wenig wie möglich Druck zu machen. "Ich hatte das Gefühl, die anderen waren mehr mit einer Alles-oder-Nichts-Einstellung dabei, ich habe mir gedacht: Wenn es nicht funktioniert, habe ich eine Woche Gratisurlaub auf Zwifts Nacken genossen", erzählte der Abiturient, der zuvor erst ein einziges Trainingslager in seinem Leben bezogen hatte.

Schiffer, der mit einem achten Gesamtrang bei der Tour of Antalya (2.1) sehr gut in die Saison gestartet war, gab gegenüber RSN zu "schon enttäuscht und etwas sauer“ gewesen zu sein, nicht als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen zu sein. Zumal er im Leistungstest die besten Werte trat. Die Entscheidung gegen ihn sei für ihn "überraschend“ gekommen, wie der Kletterer erklärte.

Schiffer: "Natürlich gönne ich Louis den Sieg"

Allerdings zählten bei der Zwift Challenge nicht nur die getretenen Watt, sondern auch noch andere Qualitäten wie zum Beispiel technische Fähigkeiten und weitere Komponenten, die in einem gemeinsamen Trainingslager mit den Profis von Alpecin – Deceuninck abgeprüft wurden. Und hier stach letztlich Kitzki hervor, der als Zeitfahrer mit passablen Kletterfähigkeiten zudem von seinem Fahrertyp her besser ins Konzept der Belgier passe, wie die Jury dem Kletterer Schiffer mitteilte.

Anton Schiffer fuhr zuletzt stark bei der Tour of Antalya. Foto: Bike Aid

Trotz allen Frusts konnte sich Schiffer auch mit Kitzki über dessen Erfolg und den damit verbundenen Platz bei Alpecin – Deceuninck freuen. "Natürlich gönne ich Louis den Sieg. Er war auch saustark unterwegs. Gerade wenn man das Alter betrachtet, ist er schon sehr weit, was seine Leistungsentwicklung angeht“, lobte Schiffer seinen Landsmann, der Ende Januar 20 Jahre alt geworden ist.

Auch wenn ihm mit Kitzki nun ein Leistungsträger verloren geht, zeigte sich Micha Glowatzki, Teamchef bei Embrace The World, glücklich über den Ausgang der Zwift Challenge. "Ich freue mich sehr, dass er es geschafft hat und bin gespannt, wie er sich machen wird“, so Glowatzki zu RSN. Neben der Leistungsfähigkeit hob der Teamchef aber auch die “angenehme Persönlichkeit“ von Kitzki hervor, der erst spät vom Triathlon zum Rennradsport übersiedelte.

“Schon als wir ihn 2023 bei uns aufgenommen haben, war mir nach den ersten Rennen klar, dass richtig Potenzial in ihm steckt, was sich jetzt hoffentlich mit dem nächsten Step und professionelleren Strukturen weiter ausschöpfen lässt“, so Glowatzki.

Als 15-Jähriger sich bei Erwachsenen-Triathlon reingemogelt

Mit dem Triathlon hatte Kitzki als Fünfzehnjähriger begonnen und sich dabei drei Jahre älter gemacht, um an einem ab 18 Jahren ausgeschriebenen Wettbewerb teilnehmen zu können. "Ich wurde bei dem Wettbewerb auch direkt Neunter und war damit total zufrieden", erinnerte er sich. Während der Corona-Pandemie, als die Schwimmbäder geschlossen waren und dort ein Training nicht möglich war, entschied sich Kitzki voll auf das Rennrad zu setzen. Sein erstes Rennen in der U19 war die Landesmeisterschaft zur Mitte des Jahres, Ende der Saison folgte noch ein Bundesliga-Rennen. Im zweiten Junioren-Jahr fuhr er bereits seine ersten UCI-Rennen, ehe es im ersten U23-Jahr zu Embrace The World ging.

Dass Kitzki nicht nur ein Tretmonster ist, das seine Wattwerte abspult, zeigte er in der letzten Saison, als er beim GP Es-Samara (1.2) in Marokko auf der Windkante Dritter wurde und so ein von Verletzungen gezeichnetes Jahr rettete. Denn nachdem er wegen seines Abiturs erst spät in die Saison eingestiegen war, warf ihn ein Handbruch zurück. Da auch noch eine heftige Bronchitis dazu kam, konnte der Youngster nur wenige Rennen bestreiten und sich entsprechend nicht für ein höherklassiges Team empfehlen.

Bei den UCI-Rennen in Marokko zeigte Louis Kitzki im letzten Herbst sein Talent. Foto: Embrace The World

Die Zwift Challenge hatte er sich aber schon im letzten Oktober dick im Kalender notiert. So trainierte der Norddeutsche im Winter auf dem Mountainbike sechs bis sieben Stunden auch bei Schnee und Minustemperaturen und trug dabei, um sich zu erwärmen, eine beheizbare Sohle. "Das war letztlich mein Training zur Vorbereitung, gepaart mit ein paar Zwift-Workouts. Ich habe mich aber auch nicht spezifisch darauf vorbereitet"; so Kitzki, der parallel noch ein Praktikum bei der Bundeswehr absolvierte.

Wäre jetzt kein positives Ende für ihn dabei herausgekommen, so hätte Kitzki ein Chemie-Studium begonnen. "Das wäre für mich auch ein toller Plan-B gewesen", meinte er. So aber kann Kitzki in dieser Saison in einem professionellen Umfeld Radfahren und bekam mit Philipp Walsleben auch direkt einen Trainer zur Seite gestellt, nachdem er bisher intuitiv sein Training selbst gesteuert hatte. Sein erstes Rennen wird in einem guten Monat die Volta Limburg Classic (1.1) sein, danach folgt Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23 (1.2U)

Triathleten beherrschen die Akademie

Ob Schiffer, der wie Kitzki erst spät vom Triathlon zum reinen Rennradsport umsattelte, im nächsten Jahr noch mal an der Zwift Challenge teilnehmen wird, ließ er offen. Jetzt gehe es darum, eine möglichst erfolgreiche Saison mit Bike Aid zu fahren und sich möglicherweise so den Umweg Zwift Challenge für einen Profivertrag zu ersparen.

Bei den Frauen ging der Platz beim Development-Team von Canyon SRAM an die 27-jährige Südafrikanerin Maudie Le Roux, die ebenfalls aus dem Triathlon-Sport stammt und nun ihre wohl letzte Chance auf eine Karriere im Straßenradsport ergriff.

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)