RSNplusUAE-Doppelspitze mit Wellens trägt Früchte

Politt beweist beim E3 Classic beste Klassikerform seit 2019

Von Felix Mattis aus Harelbeke

Foto zu dem Text "Politt beweist beim E3 Classic beste Klassikerform seit 2019"
Nils Politt (UAE Team Emirates) fährt die Mariaborrestraat herunter. | Foto: Peter Maurer

22.03.2024  |  (rsn) – Platz vier für Tim Wellens aus der ersten und Rang sieben für Nils Politt aus der zweiten Verfolgergruppe von Solo-Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) heraus: Das UAE Team Emirates hat auch ohne Tadej Pogacar beim E3 Saxo Classic, der sogenannten 'kleinen Flandern-Rundfahrt', achtbare Ergebnisse herausgefahren und gezeigt, dass man für die große Flandern-Rundfahrt am Ostersonntag gut gewappnet ist.

"Ich denke wir haben das Maximum getan und können damit sehr zufrieden sein", bilanzierte Politt im Gespräch mit radsport-news.com im Ziel und zeigte sich auch mit dem Feedback, dass ihm seine Beine gegeben haben, "sehr zufrieden".

Wie Wellens fuhr auch Politt ein aktives Rennen, attackierte in unterschiedlichen Rennsituationen und Gruppenkonstellationen mehrmals, bevor das finale Szenario 30 Kilometer vor Schluss feststand: Vorne van der Poel, dahinter Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), der später noch von Jasper Stuyven (Lidl – Trek) eingeholt werden sollte, und hinter dem Belgier ein Quintett um eben Stuyven und Wellens sowie dahinter ein weiteres Quintett mit Politt. ___STEADY_PAYWALL___

Vor dem E3 Col in der Karnemelkbeekstraat hatten der Hürther und sein belgischer Teamkollege noch zu zweit in einer zehnköpfigen Gruppe, 35 Sekunden hinter Spitzenreiter van der Poel, gesessen. Die größten Schwierigkeiten des Tages, wie Taaienberg, Ellestraat, Paterberg oder Oude Kwaremont waren da schon geschafft. Und das UAE-Duo spielte seine taktisch gute Position, neben Lidl – Trek als einziges Team noch doppelt vertreten zu sein, gut aus. Beide attackierten ein paar Mal und dann teilte sich die Gruppe eben am E3 Col.

"Scharfrichter war auch heute wieder der Taaienberg"

"Zum Schluss haben Tim und ich die Karten gespielt und nacheinander ein bisschen attackiert und dann war Tim vorne und ich in der Verfolgergruppe, gewinne da den Sprint – alles gut gelaufen", so Politt.

Doch schon bevor es in der Zehnergruppe nach dem Kwaremont um Platz drei zu gehen schien, war Politt ein Aktivposten im Rennen. An den steilen Rampen der 'flämischen Ardennen' biss der 30-Jährige auf die Zähne und hielt recht gut mit. Dazu trug auch bei, dass er den das Rennen meist vorsortierenden Taaienberg, an dem auch diesmal van der Poel seine erste Attacke ritt, 80 Kilometer vor Schluss in guter Position in Angriff nehmen konnte.

Nils Politt am Taaienberg. | Foto: Felix Mattis

"Scharfrichter war auch heute wieder der Taaienberg. Wir haben es als Mannschaft geschafft, uns gut zu positionieren, waren dort mit drei Mann vorne", lobte Politt sein neues Team. "Außerdem hatten wir auch Oliveira, der einen super Job gemacht hat, weil er in der frühen Ausreißergruppe war."

Zu dieser Ausreißergruppe fuhr Politt gemeinsam mit Stefan Küng (Groupama – FDJ) nach vorn, als nach der vom Stationberg hinunterführenden, gepflasterten Abfahrt durch die Mariaborrestraat kurz etwas Ruhe in der Favoritengruppe war.

Erst einmal landete Politt in Harelbeke weiter vorn

Kurz darauf, am Kapelberg gut 47 Kilometer vor dem Ziel, kamen auch die anderen Favoriten wieder vorn heran, doch immerhin schaffte man es mit den Allerbesten an den Fuß des Paterberg. Dort durfte Politt dann aus nächster Nähe beobachten, wie van der Poel die entscheidende Attacke in Richtung Solo-Sieg lancierte.

"Mathieu hat heute gezeigt, wie stark er ist und Top-Form bewiesen", zog Politt schließlich den Hut, fügte aber auch hinzu: "Wout ist am Paterberg gestürzt – das wäre auf jeden Fall ein spannendes Duell gewesen!"

Nils Politt am Paterberg. | Foto: Cor Vos

Ob sich Politt am Ostersonntag bei der Ronde in dieses Duell einmischen kann, bleibt fraglich. Doch seine Leistung in Harelbeke bewies endgültig, dass die Klassiker-Form des 30-Jährigen, der Ende Februar schließlich auch schon Zweiter beim Omloop Het Nieuwsblad war, so gut ist wie lange nicht.

Das belegt auch das Ergebnis: Nur einmal war der Hürther beim E3 Classic besser platziert – 2019 mit Platz sechs. Damals fuhr er neun Tage später in Oudenaarde bei der Flandern-Rundfahrt als Fünfter ins Ziel und eine weitere Woche danach im Velodrom von Roubaix als Zweiter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.03.2024Van Aert macht “dummen Fehler“ und stürzt “härter als gedacht“

(rsn) – Nachdem Wout van Aert für ein Höhentrainingslager auf Mailand-Sanremo verzichtet hatte, waren die belgischen Fans vor dem E3 Saxo Classic voller Vorfreude: Alle erwarteten ihren Liebling a

23.03.2024Lidl - Trek glänzt beim E3: Großer Wurf jetzt in Wevelgem?

(rsn) – Mit vier Fahrern unter den besten elf bei der E3 Saxo Classic in Harelbeke hat das US-amerikanische Team Lidl – Trek seine Ansprüche, eine tragende Rolle bei den noch folgenden Klassikern

23.03.2024Steimle bei E3 kurz vor Ziel eingeholt: “Wäre etwas Großes gewesen“

(rsn) – Als Jannik Steimle in Harelbeke das Ziel des E3 Saxo Classic erreichte, war er schwer enttäuscht und völlig leer. Der 27-Jährige vom Team Q36.5 hatte bis zum Schluss alles aus seinem Kör

23.03.2024Brussenskiy fährt auf dem Heimweg durchs Ziel des E3 Classic

(rsn) – Kurz nach Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und noch vor dem ersten größeren Fahrerfeld erreichte am Freitagnachmittag im Regen von Harelbeke der Kasache Gleb Brussenskiy (Astana Qaza

23.03.2024E3-Gala macht Van der Poel zum Top-Favoriten für die Ronde

(rsn) – Zwei Rennen, rund 500 Kilometer und zwei Siege für sein Team sind die Auftaktbilanz von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem Straßensaisoneinstieg. Während er sich be

22.03.2024Märkl: Gut vorbereitet bei “Fritz-Walter-Wetter“ E3 mitgeprägt

(rsn) – Platz 50 in Harelbeke mit 5:35 Minuten Rückstand auf den Sieger – die Ergebnisliste legt nicht nahe, dass Niklas Märkl (dsm-firmenich – PostNL) beim 66. E3 Saxo Classic eine besondere

22.03.2024Herzog vor dem Kwaremont aus der Favoritengruppe geworfen

(rsn) - Es war schon mehr als eine Talentprobe, die Emil Herzog (Bora - hansgrohe) vor neun Tagen mit seinem siebten Platz bei Mailand-Turin ablieferte. Und auch bei der E3 Saxo Classic in Belgien zei

22.03.2024Van der Poel attackiert, imponiert und triumphiert in Harelbeke

(rsn) – Er ritt Attacke um Attacke – und am Paterberg konnte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) den Widerstand seiner Konkurrenten endlich brechen und nach 207 Kilometern, von denen er

22.03.2024Zimmermann: Mangels Alternativen in Flandern gelandet

(rsn) – Ein kleines Experiment wagt Intermarché – Wanty mit Georg Zimmermann. Der Augsburger soll die E3 Saxo Classic, Gent-Wevelgem sowie die Flandern-Rundfahrt für sein Team bestreiten. Die Te

22.03.2024Politt: “Jetzt fangen die schönen zwei Wochen an“

(rsn) – Mit der E3 Saxo Classic (1.UWT) steht heute die ’Kleine Flandern-Rundfahrt‘ im Programm. Der flämische Klassiker führt über schwere 207 Kilometer um Harelbeke herum und hat insgesamt

22.03.2024Erstmals in dieser Saison heißt es Van Aert vs. van der Poel

(rsn) – In Harelbeke, bei der 66. E3 Saxo Classic kommt es zum einzigen Aufeinandertreffen von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vo

21.03.2024E3 Saxo Classic im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Aufgrund ihres ebenfalls schweren Profils, aber der deutlich kürzeren Distanz wird die E3 Saxo Bank Classic (1.UWT) auch als "kleine Flandern-Rundfahrt" bezeichnet. Der flämische Klassiker

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d'Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)